Mit Unterstützung der Ankogelbahn ein 3000er im Schnellverfahren
Ankogel 3252m
Der Geschichte nach ist der Ankogel im Jahre 1762 noch vor dem Mount Blanc und Großglockner als einer der ersten unter den Hochgebirgsgipfeln der Alpen erstiegen worden. Damals war der Gipfel aber noch um 17m höher als heute und mit einem spitzen, überhängendem Felshorn ausgestattet, daß aber 1932 einem mächtigem Felssturz zum Opfer fiel. Heute gilt der Ankogel mit Hilfe der 1966 eröffneten Ankogelbahn als einer der schnellsten zu erreichenden 3000er. Trotz dieser Erleichterung sollte man sich keinesfalls täuschen lassen, denn die Route auf den Tauerngipfel führt trotz allem ins Hochgebirge. Wie bei vielen anderen Gipfelzielen auch, und spätestens beim Übergang vom Kleinen Ankogel zum Hauptgipfel sind Trittsicherheit und Schwindelfreiheit unumgänglich. Obwohl der Ankogel mit seinen 3252m Höhe der Namensgeber für die gesamte Gebirgsgruppe ist, ist er nicht der Höchste. Diesen Rang nimmt ihm die um 108m höhere, benachbarte Hochalmspitze ab, von der man vom Gipfeldach hinübersieht.
( 23. Juli 2015 )
Anfahrt: siehe Google Maps Routenplaner
Ausgangspunkt: Mallnitz/Ortsteil Stappitz, Parkplatz der Ankogelbahn
Erst einmal geht es gemütlich mit der Seilbahn über die Mittelstation zur Bergstation (2626m) der Ankogelbahn. Von hier folgt man dem Goslarer Weg leicht abwärts über die Böden in östliche Richtung bis unterhalb des Gipfels der Grauleitenspitze. Unterhalb der Grauleitenspitze verzweigt sich der Weg. Linkshaltend, auf dem oberen markierten ÖAV-Weg Nr.: 520 gelangt man über eine Stufe an den Rand des einst „stolzen“ Laasacher Kees. Nun immer rechts auf der Begrenzungsrippe des Firns über Gletscherschliffe und Blockwerk höher bis auf ca. 2900m Seehöhe. Man verlässt das Blockgelände nach links und quert den mäßig ansteigenden Rest des Lassacher Kees hinüber in die Radeckscharte (2674m). Von hier leiten die Steigspuren östlich über den steilen, blockigen Westgrat zum Kleinen Ankogel-Gipfel, einer eher unscheinbaren Schulter des Südgrates des Ankogels hinauf. Dieser Grat bricht auf der linken Seite steil zum Radeckkees ab, der Weg bleibt aber bis auf wenige Stellen mit Sicherheitsabstand in der rechten Flanke. Vom kleinen Bruder führt der weitere Wegverlauf über den schmalen und ausgesetzten Verbindungsgrat an das 150m höhere Hauptmassivs heran. Der steile Grataufschwung zum Ankogel-Kreuz wird dabei in leichter Kletterei über Blöcke und durch sandige Rinnen meistens in der Ostflanke umgangen. Letztendlich erreicht man über eine ganz schmale Schneide den höchsten Punkt des Gr. Ankogels.
Charakter: Hochalpine Bergtour auf einen aussichtsreichen 3000er. Der Steig führt durchgehend gut markiert, teils aber auch weglos über Blockwerk und leichte Felsen. Der Übergang zum Ankogel ist schmal und ausgesetzt. Im Gipfelaufschwung zum Teil steiles Blockgelände mit losem Schutt und unmittelbar unterhalb des Gipfels kurze Kletterstellen im I Grad (kurze Stelle II). Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind nötig. Im Frühjahr, Spätsommer bzw. Herbst sind wegen Vereisung Steigeisen sehr hilfreich!
Gehzeit: Bergstation Ankogelbahn – Kl. Ankogel 2 – 2,5 Std., Kl. Ankogel – Ankogel-Gipfel ca. 45 Min., Abstieg ca. 2 – 3 Std.
Höhenunterschied: 865 m
Distanz: 6,74 km
Einkehrmöglichkeit: unterwegs Hannoverhaus (2565m), Gasthof Alpenrose oder Raineralm in Stappitz
Parkmöglichkeit: Am oben angeführten Parkplatz ausreichend vorhanden
Die Bilder zur Tour