Berchtesgadener Hochthron 1972m

Der Berchtesgadener Hochthron ist der bayrische Hauptgipfel des Untersbergstocks, der eine Reihe von Gipfeln aufweist. Aber sie sind zum Teil so gut wie unbekannt und werden meist nur von Kletterern bestiegen. Der Hochthron zählt zu den beliebtesten und zweifelsohne auch besten Aussichtsgipfel des Berchtesgadener Landes, da er eine freie Sicht über den Berchtesgadener Talkessel sowie zu allen neun Gebirgsstöcken der Berchtesgadener Alpen, zu den Chiemgauer Alpen, den österreichischen Bergen des Salzkammerguts und des Tennengebirges bietet.

Vom Wanderparkplatz folgt man der moderat ansteigenden Schotterstraße Nr.463 durch

den Ludlgraben in Richtung Scheibenkaser bergauf. Nach etwa 1 km verlässt man in einer Linkskurve den 463er-Weg, biegt rechts über eine Brücke ab und wandert in einigen Serpentinen auf einem ausgetretenen Waldpfad hinauf zu einem Sattel. Vom Sattel geht es linkshaltend auf dem Kamm weiter aufwärts. Schon bald eröffnet sich eine herrliche Rundsicht. Man kommt zu einer schmalen felsigen Stelle, die sich aber leicht überwinden lässt. In der darauffolgenden Schuttrinne heißt es etwas aufpassen! Endlich wird es flacher und man verlässt die etwas luftige Hochkampschneid nach rechts in das Kar des verfallenen Grubenkaser mit Brunnen. Von hier weiter links hinauf und durch Latschengassen südwestlich querend in Richtung Scheibenkaser bis zu einer Schutthalde. Hier verlässt man den Pfad und steigt rechts durch diese bis kurz vor dem Einstieg des Klettersteiges höher. Ein gut ausgetretenes Steiglein dreht rechts weg und

steuert auf eine luftige Gratrippe zu. Man erreicht sie über brüchige Schrofen, steile Absätze und eine kurze drahtseilgesicherte Passage. Auf der Rippe westlich weiter an die Südostwände heran. Nach einer Querung nach rechts über leichte, ausgesetzte Kletterstellen zieht sich der schmale Grubenpfad über Schrofen, schmale ausgesetzte Bänder, Grasabsätze und Geröll immer an den Wänden entlang zu einer Nische mit Steigbuch. Aus ihr rechts heraus und weiterhin steil und schrofig zu den Grasstufen vor dem Plateaurand des Untersberg, wo der Höhenweg Nr. 417 „Mittagscharte – Stöhrhaus“ erreicht wird. Nach links folgt man diesem zügig weiter und problemlos hinauf zum Gipfelkreuz des Berchtesgadener Hochthron. Der Abstieg führt zunächst zum nahen Stöhrhaus hinab. Nach einem gemütlichen Einkehrschwung auf der Hütte folgt man dem

markierten Normalweg Nr. 465 wenige Meter talwärts, bis rechter Hand unscheinbare Steigspuren zum „Mittagsloch“ wegführen. Über eine Leiter steigt man durchs Felsenloch in den leichten Klettersteig ein. Der weitere Steigverlauf durchs Mittagsloch ist zwar sehr rutschig, aber bestens mit Drahtseilen versichert. Daraufhin leitet der Klettersteig (B) über

grasdurchsetzten Fels bzw. im I-Bereich hinunter zum Scheibenkaser. Von diesem

letztendlich auf dem markierten Weg Nr.466 wandert man zuerst noch über die freien Almwiesen, dann durch den Wald in zahlreichen Kehren hinunter zu einer Quelle und nachfolgend auf der Forststraße zurück zum Ausgangspunkt.

Charakter: Anspruchsvolle Bergtour (UIAA I) auf einen beliebten aussichtsreichen Berchtesgadener-Gipfel. Abgesehen von gutem Orientierungssinn sind absolute Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und Routine im Steilschrofengehen unumgänglich. Bei

Nässe oder Schnee ist die Tour gefährlich! Abstieg übers Mittagsloch: Klettersteig B bzw. 1+. Achtung: Im Frühjahr ist das Mittagsloch oft mit Schnee gefüllt und nicht passierbar! Auch bei Nässe oder Regen ist die Querung unterhalb der Südwände sehr heikel (grasiges Schrofengelände)!

Gehzeit: Wanderparkplatz - Berchtesgadener Hochthron via Grubenpfad 4 - 4,5 Std., weiter zum Stöhrhaus ca. 20 Min., Abstieg via Mittagsloch 2 - 3 Std.

Distanz: 10,67 km

Höhenunterschied: 1237m

Einkehrmöglichkeit: Stöhrhaus (1894m)

Parkmöglichkeit: am Wanderparkplatz ausreichend vorhanden.

Die Bilder der Tour