Zu Besuch am „Matterhorn“ des Salzkammergutes

Bergwerkskogel 1781m & Rettenkogel 1780m

( 29. Juni 2013 )

 

Tourendetails samt Tourenplan zum Ausdrucken gibt's auf Seite 1

Der Neuschneezuwachs vereitelte an diesem Wochenende leider die geplante Dachstein-Tour. Sage und schreibe 40cm bescherte uns Frau Holle auf etwa 2100m Seehöhe lt. Hüttenwirt der Adamekhütte. Noch dazu kamen die unstabilen Wetterprognosen für die nächsten Tage. Somit mussten wir uns kurzfristig nach einer Ersatztour in niedrigeren Regionen umsehen. Tüfteln hin, tüfteln her – Wo sollte es nur hingehen? Ich schweifte von der Steiermark bis hin zum Salzburger Land auf der Landkarte umher. Dann plötzlich ein Geistesblitz! Am Bergwerkskogel (1781m) & Rettenkogel (1780m) warst du schon lang nicht mehr! Begleitet wurde ich auf dieser interessanten Tour von meinen beiden Bergdamen Angela & Christa.

Einige hunderte Meter vom Gasthaus Wacht talein begann unsere heutige „Salzkammergut-Matterhorn-Besteigung“. Immer zur Linken des plätschernden Schöffau-Baches folgten wir der Forststraße bis zur Weggabelung knapp vor die Obere Schöffaualm. Hier drehten wir nach links ab und stiegen den verwachsenen und fast immer rutschigen „rot-weiß-rot“ markierten Steig Nr. 893 über die Laufenberg Alm in Richtung Bergwerkskogel hoch. Die versicherten Passagen wurden selbstverständlicher Weise ohne größer Probleme mit Bravur gemeistert. Dennoch gab es kurz vor dem Gipfel eine etwas happige Schlüsselstelle, da der Steigverlauf an einer extrem abschüssigen Stelle einer Mure zum Opfer fiel. Jedoch mit Geschick und Zuhilfenahme des Latschengebüsches konnte auch diese Passage gemeistert werden und wir erreichten kurz darauf den ungeschmückten Gipfel des Bergwerkskogels.

Bizarr und scheinbar unnahbar hob sich schon seit geraumer Zeit der hornartige Rettenkogel, unser nächstes Gipfelziel vom Himmel ab. Doch bevor wir ihn an den Kragen rückten, machten wir erst einmal eine verdiente Rast und genossen die Traumaussicht auf die umliegenden Berggipfeln, wie Schafberg, Rinnkogel, Gamsfeld und nicht zu vergessen all die Postalmgipfeln. Für den Übergang über die sogenannte Schneid zum Rettenkogel braucht man wirklich Klettererfahrung, ansonsten sollte man es beim Bergwerkskogel belassen. Der Steig hinüber ist nur zum Teil gesichert, eng und teilweise ziemlich ausgesetzt! Noch dazu kommt eine mit Seil versicherte „C“ Stelle über die „Rettenkogelnase“. Für uns drei stellte auch diese Herausforderung nicht wirklich ein Problem dar und konnten uns nach einem halbstündigen Überstieg mit Kletterteilen am stählernen Gipfelkreuz des Rettenkogels erfreuen.

Jeder vergossene Schweißtropfen wurde auch hier mit reizvollen Tiefblicken auf die heraufleuchtenden Seen belohnt. Nach einer weiteren Rast schraubten wir uns über die unzähligen Serpentinen durch den urwaldartigen Wald zur Sonntagkaralm hinab. Zwischendurch gab es aber auch hier einige kürzere und leichtere Seilpassagen zu bewältigen.

Gleich bei der ersten Almhütte sahen wir Rauch aufsteigen. Also gut – nichts wie hin! Klopf, klopf! Der nette und gesellige Besitzer der privaten Strassenbauer Hütte beglückte uns mit Radler und einem Stamperl hausgemachten Brand. Nebenbei wurden beim Schaukeln Erinnerungen an die Kindheit wach. Nein, nein – es lag nicht am Alkoholkonsum! Anschließend folgten wir gemächlich dem 891er Weg zum Ausgangspunkt zurück.

Fazit: Es war zwar nicht der höchste steirisch/oberösterreichische Gipfel, doch der Spaßfaktor war dennoch riesengroß. Nun gibt’s noch einige Impressionen der Tour.

 

Bis bald Lg. Angela, Christa & Wizi