Deneck 2433m & Schafspitze 2300m

Über die drei Kaltenbachseen aufs Deneck zählt zweifelsohne zu den lohnendsten Wanderzielen des Großsölktales und erfreut sich deshalb auch großer Beliebtheit. Ein Wanderberg, bei dem es ohne lange Waldzone gleich richtig zur Sache geht. Der Aufstieg ist sehr gut gegliedert und lässt sich in sechs, etwa gleichgroße Abschnitte einteilen: Unterer – Mittlerer – Oberer Kaltenbachsee – Etrachböden – Schafspitze – Deneck. Wer mit seinen Kräften haushalten muss, sollte sich wenigstens den Mittleren See zum Ziel setzen und eventuell noch auf den ersten Absatz der zum Oberen See führenden Rippe hinaufwandern, die einen großartigen Tiefblick zum Mittleren See beschert.

Einsam und verlassen … und genau deshalb mache ich diese Tour beinahe jedes Jahr zu dieser Zeit. Heuer in Begleitung von Angela, Babsi, Christa & Maria. Gemeinsam starteten wir fünf in moderatem Tempo bei der Kaltenbachkehre in Richtung der gleichnamigen Alm, von welcher der Wegverlauf in weiten Schleifen über den licht bewaldeten Hang auf die erste Geländeschwelle über dem Unteren Kaltenbachsee hinaufzieht. Von hier leitete der gut ausgetretene Pfad entlang des Kessels über die Grasrippe zum Fuße der nächsten etwas steileren Geländeetage hin. Kurz angelegte Serpentinen brachten uns in wenigen Minuten zum Auslauf des Mittleren Kaltenbachsee empor. Wahrlich ein Traum! Seelenruhig lag der kleine malerische Bergsee vor uns. Die rundum liegenden Gipfel spiegelten sich an der Wasseroberfläche und stellten somit ein beindruckendes Fotomotiv dar. Nach dem Fotoshooting folgten wir dem links, steiler ansteigenden und schneebedeckten Wanderweg zur kleinen Scharte hinauf, wo sich gleich dahinter der dritte See versteckte. Mit einer dünnen Eisschicht überzogen wirkte dessen Oberfläche in einem einzigartigen Seidenmatt. Über einen weiteren Absatz führt der Steig nun zur Weggabelung auf die Etrachböden hoch. Um eine schöne Runde anzustreben folgte das 5er-Team der linken Spur über die schneebedeckte Hochfläche, an Blockabstrichen entlang und über einen Grashang auf die Scharte hinter der Schafspitze. Die rundum, leicht angezuckerten Berggipfeln prägten die traumhafte Kulisse der Schladminger Tauern. Von der Scharte geht es steil über den Südostgrat, dann in der Südwestflanke zum Vorgipfel hinauf, der umgangen wird und letztendlich erreicht man durch eine kurze Steilrinne das wunderschöne Gipfelkreuz des Denecks. BERG FREI! Als Abstiegsvariante verfolgte unsere Gruppe selbstverständlich nicht den Anstiegsweg, sondern den genussvollen Grat über die 2300m hohe Schafspitze. Ab den Etrachböden, oberhalb des Obersten Kaltenbachsees gleicht der Abstieg dann dem Anstieg.