Drei zugefrorene Bergseen,ein genussvoller Grat, eine Überraschung und jede Menge Spaß

Deneck 2433m & Schafspitze 2310m

Tourendetails siehe Seite 1

( 03. Dezember 2011 )

In den letzten Wochen wurden wir mit traumhaften Herbsttagen nur so verwöhnt. Jetzt aber ist die Zeit gekommen, in welcher der Winter sich mit Frost und Schneeschauern in unserer Bergwelt ankündigt. Auch wenn es draußen noch so kalt ist, regnet oder schneit, sollte man sich nicht abschrecken lassen und dennoch losziehen. Genauso ein Morgen war heute! Ein verschlafener Blick aus dem Fenster, die Straßen waren nass und es regnete leicht. Was soll’s, machen wir das Beste daraus! Vom üblichen Treffpunkt machten sich Susi, Margit & ich auf den Weg nach St. Nikolai im Sölktal.

Das Deneck (2433m) gehört zu den beliebtesten Berggipfeln in diesem Gebiet und die Wanderung selbst, über die drei anschaulichen Kaltenbachseen zählt zu den lohnendsten dieser Region. Erst kürzlich bekam dieser Sölkgipfel ein neues Wahrzeichen, was mein Interesse am heutigen auserkorenen Gipfelziel natürlich noch mehr weckte. Aber nicht genug! Ich hatte noch eine Überraschung im Gepäck, aber dazu später. Am Parkplatz der Kaltenbachalm stellte ich mein Auto ab und lies jeder meiner Wanderbegleiterinnen meinen Rucksack hochheben.“ Was schleppst du denn alles mit???“ Meine kurze Antwort:“ Lasst euch überraschen!“ Fragend sahen sich die beiden an.

Nachdenklich – natürlich nur die beiden (mir war ein smartes Grinsen ins Gesicht geschrieben), wanderten wir drei in Richtung der geschlossenen Almhütte. Der vom Unteren Kaltenbachsee herunterziehende Bach präsentierte sich nur als ein einziges Eisband. Fantastisch, was Väterchen Frost so alles hervorzaubert!

Von der Hütte führte unser Wegverlauf in weiten Schleifen über einen licht bewaldeten Hang zum Unteren Kaltenbachsee hinauf. Eine dünne Eisdecke überzog beinahe den ganzen See. Gemütlich wanderten wir auf dem Grasrücken rechts oberhalb des Sees weiter in den Kessel hinein.

Der gut ausgetretene Steig steilte zum Kesselschluss hin an und brachte uns in einigen Kehren zum Mittleren Kaltenbachsee aufwärts. Auch dieser erwies sich als zugefroren, jedoch mit einer schon beachtlich dicken und begehbaren Eisdecke. Gelächter, Gekichere - eine Meldung jagte die Andere, wir hatten jede Menge Spaß!

Zuerst ein kurzes Stück am linken Seeufer entlang, dann steilte der steiniger werdende Steig an und führte in engen Kehren über eine Felsrippe zur Scharte empor, hinter der sich die Lacke des Oberen Kaltenbachsees versteckte.

Über einen weiteren Absatz erreichten wir die Weggabelung am weitläufigen Hochplateau der Ettrichböden. Wir wandten uns nach links und umwanderten zuerst über die grasige Hochfläche, dann über Blockstriche die Schafspitze in einem weiten Bogen zur dahinterliegenden Scharte.

Die Sicht wurde zunehmend schlechter, eisige Windböen fegten über das Bergmassiv und schlussendlich setzte auch noch leichter Schneefall ein. Dennoch ließen wir uns den Tag nicht vermiesen und stiegen über den Südostgrat und durch die Südwestflanke zum 2433m hohen Gipfel auf. Es war bitterkalt, doch wir freuten uns alle auf dem Deneck, mit dem neuen wunderschönen Gipfelkreuz, zu stehen. Aber die beiden Damen warteten noch auf etwas ganz anderes – DIE ÜBERRASCHUNG! Erst letzten Donnerstag hatte ich ein von mir ersehntes gesetztes Ziel erreicht. Die Latte von 100 verschiedenen besuchten Gipfeln über der 2000er Marke war gefallen. Doch was war im Rucksack versteckt? Ich packte aus! Zuerst kamen Schokokrapfen und Heidelbeermuffins an Tageslicht und dann … eine Flasche Sekt. Alle lachten und freuten sich! Bei eisigen Temperaturen im Schneegestöber wurde dementsprechend gefeiert. Prost!!!

Nachdem die Flasche geleert war und wir festgefroren waren :-), machten wir uns an den Abstieg.

Der Schneefall wurde dichter und dichter, die Stimmung jedoch immer besser! Lag es am Alkohol? Zuerst durch die Südwestflanke in die Scharte unterhalb des Südostgrates. Von hier weiter über den langen Grat der unbedeutenden Schafspitze (2310m) zurück zum Oberen Kaltenbachsee und über die Aufstiegsroute talwärts zum Ausgangspunkt.

Fazit: Das Wetter muss nicht immer perfekt sein, um Spaß zu haben.

 

In diesem Sinne … bis bald … Lg. Susi, Margit und Wizi