8 Füße mit 6 Schneeschuhen auf Gipfeltour im westlichen Teil des Höllengebirges
Jagerköpfl 1668m, Hochleckenkogel 1691m & Brunnkogel 1708m
Genaue Tourendetails siehe Seite 1.
( 22. April 2012 )
Der heutige, etwas chaotische Trip ins Höllengebirge war schon ein besonderes Highlight! Aber beginnen wir mal ganz am Anfang.
Als Treffpunkt dieser kuriosen Tour fungierte der McDonalds-Parkplatz an der Pollkreuzung in Gmunden. Gabi & ich hatten meinen Mazda mit den wichtigsten „Schneeschuhwanderuntensilien“ gefüttert - nämlich den Schneeschuhen. Als sich endlich auch Maria & Wolfgang zu uns gesellten, schauten sie etwas verwundert in meinen Kofferraum. „Brauchen wir etwa unsere Schneeschuhe?“ fragte Maria etwas zögerlich. Mit großen Augen sah ich die Beiden an! „Das ist aber nicht euer Ernst?“--- Na ja, jetzt war guter Rat teuer! Zum Glück hatte ich noch EIN übriges Paar mit. Ich wusste, die stark frequentierte Route bis zur beliebten Hochleckenhaus ist immer bestens gespurt und so konnte nicht wirklich viel schiefgehen. Wie es dann weiterging, sorgte für großes Gelächter. Nachdem auch die restlichen Outdoorsachen umgeräumt waren machten wir uns auf den Weg zur Taferlklause. Kurz vor Neukirchen b. Altmünster fragte sich Wolfgang: „Habe ich auch meinen Rucksack eingeräumt?“ Dem war nicht so! Gang zurück und retour zum McDonalds-Parkplatz. Anschließend ging es dann wirklich endlich los.
Vom Großparkplatz neben dem 1716 für die Holztrift künstlich aufgestauten Taferlklaussee begannen wir Vier die beliebte Hüttenwanderung mit Steilanstieg durch das Aurachkar zum aussichtsreichen Vöcklabrucker Alpenvereinshaus.
Dort wo uns im Sommer unzählige Kehren des Steiges Nr. 826 durch die steile Schotterrinne ins Schwitzen bringen, da führte uns die Winterroute stufenartig in der Direttissima über das gut begehbare Schneefeld nach oben zum bereits geöffneten Haus. Keuch!!!
Nichts da – zuerst die Arbeit, dann das Vergnügen! Nachdem auch der Hüttenwirt keine Schneeschuhe zum Ausleihen hatte, konnte das Schneespektakel beginnen. Zu dritt mit dem Winterutensil vorneweg, der „Barfüßige“ hinterher. Schon bei den ersten Metern konnte man erkennen, es würde kein leichtes Unterfangen werden. Es kam eine zündende Idee von Gabi: Wir bilden ein "Schneeschuhroulett"! Gesagt getan und so kämpften wir uns Meter um Meter weiter Richtung unserem ersten Ziel, dem Jagerköpfl (1668m). Erst im vorigen Jahr wurde dieser Gipfel mit einem wunderschönen Holzkreuz geschmückt und somit das Höllengebirge um ein weiteres attraktives Gipfelziel erweitert.
Nach dem obligatorischen bildlichen Festhalten stapften wir in die Senke zwischen Köpfl und Hochleckenkogel hinunter, dann in nördlicher Richtung weiter. Steil führte die Route in Serpentinen auf eine Kuppe und in einem weiten Rechtsbogen auf den Hochleckenkogel (1691m).
Nachdem auch der zweite Gipfel erklommen war, ging es vom Hochleckenkogel steil bergab und östlich zum abgeblasenen Rücken des Brunnkogels bergauf, wo auf exakt 1708m Seehöhe das 14m hohe Gipfelkreuz auf uns wartete.
Auch hier verharrten wir nicht allzu lange. Ein kurzes Fotoshooting, ein paar Bissen vom Jausenbrot und schon konnte unser Trip weitergehen.
Beim Zurückgehen nahmen wir noch den Gipfel des Mathiaskogels mit. Ein ortsbekannter Bergwanderer hatte dieses kleine Gipfelwahrzeichen vor einigen Jahren in Eigenregie aufgestellt und seinem gleichnamigen Enkel gewidmet. So, nun kennt ihr auch diese Geschichte.
Aber nun ging es im Sauseschritt (so rasch es für unseren Barfüßer eben ging!) unterhalb der Hochleckenkogel-Südseite geradlinig zurück zum Hochleckenhaus. Wir machten wahrlich sämtliche Wetterkapriolen durch! Von Sonnenschein, eisige Windböen, Whiteout bis hin zu dichten Schneetreiben stand alles auf der Tagesordnung. Dafür durften wir uns an einem atemberaubenden Naturschauspiel erfreuen. Ein Wolkenszenario mit Fernblick der Sonderklasse!
Als Belohnung für die Mühen der Rundtour ließen wir es uns in der Hütte gut gehen. Mit Jagatee, Radler, köstlichen Spinatködel und Kaspressködel wurden wir gastfreundlich bewirtet. Einfach ein purer Genuss auf 1574m über dem Meeresspiegel. Gestärkt und gewärmt ging es schlussendlich im Laufschritt, oder per „Arschbob“ zurück ins Aurachkar und zum Ausgangspunkt.
Fazit: Auch bei widrigen Wetterbedingung kann man jede Menge Spaß beim Wandern haben. Also, nichts wie raus!
Lg. Maria, Gabi, Wolferl & Wizi