Über den SO-Grat auf den Wächter des Ennstals
Grimming 2351m
Der Grimming, der höchste freistehende Berg der Alpen ist ein beliebtes Ziel von Wanderern und Freunde leichter Kletterrouten. Der dominante Gebirgsstock des Grimming-Massivs ist der Inbegriff eines Berges: An allen Seiten schroffe Grate und felsige Flanken, die am Gipfel kulminieren und einen sehr wuchtigen Eindruck hinterlassen. Der SO-Grat ist einer der schwierigeren aber zugleich auch schönsten Anstiege auf den Grimming. Durchgehend markiert, an den schwierigeren Stellen fester Fels, originelle und abwechslungsreiche Kletterstellen und eine faszinierende Fernsicht in einer wilden Felsszenerie.
( 14. September 2016 )
Anfahrt: Auf Ennstal-Bundesstraße B320 zur kleinen Ortschaft Niederstuttern.
Ausgangspunkt: Beschilderter Parkplatz bei Niederstuttern (649m)
Vom Parkplatz an der Bundesstraße anfangs durch den kleinen Ort Niederstuttern und in weiterer Folge entlang des markierten Weges zur Grimminghütte (966 m). Nach der Hütte folgt man der Beschilderung „Grimming über Multereck“ flach durch den Wald weiter Richtung Norden bis in die sogenannte Au. Rechts vorbei an einem markanten Markierungsstein steigt man über ein kleines Geröllfeld zu einem Felswandl empor, welches mit einer Leiter (A/B) überwunden wird. Nun entlang der Rampe und anschließendem Gehgelände bis zu einer Felswand weiter empor, wo sich links die Alternative über den SO-Grat vom „Normalweg über Multereck“ trennt. Linkshaltend schlängelt sich nun der mit Kreismarkierung gekennzeichnete Steig anfangs durch Latschengassen, dann durch das immer schottriger werdende Gelände der sogenannten Schneegrube bis zum Einstieg am linken oberen Karrand (ca. 1800m). Nun zieht der Steig steil und ziemlich mühsam in vielen kleinen Kehren am linken Rand über Geröll zu einer Einsattelung am SO-Grat empor. Alternativ kann man auch über die wasserzerfressenen Platten links davon aufsteigen. Jetzt wird es spannender! Der Steigverlauf leitet fortan über einige, teils grasige Stufen (I), stets links vom Grat weiter empor. Nach einer Scharte wechselt man direkt auf den Grat und erreicht über einen Kamm, grasige Bänder und eine Plattenrampe eine der Schlüsselstellen, einen Kamin mit Klemmblock (II). Diesen überwunden geht es weiter steil empor über eine senkrechte, recht glatte Platte (II+). Daraufhin folgt ein Schritt um die Kante auf die rechte Gratseite, wo auch anschließend das Gelände wieder etwas einfacher wird. Nach einer kurzen Passage auf der Gratspitze (II) muss man kurz abklettern und über eine schöne Verschneidung, später linkshaltend über schräge Bänder erreicht man den Gipfel des Grimmings. Abstieg: Entlang des markierten Weges Nr. 681 wandert man über den aussichtsreichen Nordostkamms zum Multereck hinüber. Von hier geht es über den Normalweg zunächst im Zickzack, dann auf einem rampenartigen Geröllsteig steil bergab ins Kastenkar. Der weitere Abstieg zurück in die Schneegrube ist teils mit Drahtseilen versichert (A/B), stellt aber keinerlei größere Probleme dar. Über ein Geröllfeld erreicht man den Aufstiegsweg an der Steilstufe, wo man morgens zum Einstieg abgezweigt ist. Letztendlich wandert man entlang des Aufstiegsweges zurück zur Grimming-Hütte und weiter nach Niederstuttern hinab.
Charakter: Langer großzügiger Aufstieg über den gebänderten Grat auf einen aussichtsreichen Gipfel des Ennstalts. Trittsicherheit und alpine Erfahrung nötig (Schwierigkeit I - II+ und A/B mit teilweisen versicherten Passagen). Nur eine Wasserstelle ganz am Anfang der Tour!!! Helm ist aufgrund der vielen Besucher ebenfalls empfehlenswert, da einzelne Passagen teilweise sehr Steinschlag gefährdet sind. Bei Nässe und Schneelage ist der Auf- bzw. Abstieg nicht zu empfehlen.
Distanz: 13,34 km
Höhenunterschied: 1806 m
Gehzeit: Parkplatz – Grimminghütte ca. 1 Std., Grimminghütte – Grimming via SO-Grat ca. 3,5 – 4 Std., Abstieg über Multereck: ca. 3,5 - 4 Std., Gesamtzeit ca. 9 Std.
Einkehrmöglichkeit: Grimminghütte (966 m), ansonsten keine!
Parkmöglichkeit: Am ausgewiesenen Parkplatz in Niederstuttern mäßig vorhanden.
Die Bilder zur Tour