Vier-Gipfel-Tour in den Mürzsteger Alpen
Großer Göller 1766m, Kleiner Göller 1673m, Schnalzstein 1546m & Gippel 1669m
Die Gegend in den Steirisch-Niederösterreichischen Kalkalpen rund um die beiden ungleichen Zwillinge Gippel und Göller ist ein Insidertipp für Wanderer und sie gehören zu den beliebtesten Wander- und Kletterbergen im Umkreis Wiens.
Der Gippel selbst ist ein Berg mit vielen Gesichtern. Von der Nordseite betrachtet wirkt er fast wie ein majestätischer, unbezwingbarer 3000er, wechselt man jedoch auf seine wiesenbedeckte Südseite, nimmt das felsige Ungetüm gar das Aussehen eines lammfrommen Hügels an.
Eine Landschaft wie aus dem Bilderbuch: Bergeinsamkeit mit Panoramablicke auf die niederösterreichischen Voralpen. Ein Berg mit vielen versteckten Reizen, aber auch ein Berg für die Zeiten zwischen den Zeiten. Wenn noch zuwenig Schnee für eine Skitour liegt oder zuviel für längere Bergwanderungen – er bietet allemal ein einprägsames Bergerlebnis.
( 02. Mai 2011 )
Anfahrt: A1 Westautobahn von Salzburg kommend Abfahrt Amstetten Ost abfahren und weiter über Annaberg nach Gscheid. Von Wien kommend Abfahrt St. Pölten Süd nehmen und über St. Ägyd am Neuwalde nach Gscheid.
Ausgangspunkt: Parkplatz Kernhofer an der Hauptstraße gegenüber dem Kirchlein in Gscheid (963m)
Vom Parkplatz steigt man über den Weg Nr. 622, 655 den waldbestandenen, anfangs flachen, dann steileren Seitenkamm des Göllers zum Gsenger (1442m) auf. Nun führt der Steig weiter durch Latschengassen, Wiesen und felsige Stufen zum steileren Gipfelaufbau, der in Serpentinen zum Gipfelkreuz überwunden wird. Über den Gipfelaufbau wandert man nach Osten, dann abwärts über den Gipfelkamm zum Kl. Göller und über die idyllische Göllerwiese erreicht man die Göllerhütte (1440m). Von der Hütte geht es weiter hinunter in den Waldhüttsattel (1266m), bevor uns ein kleiner steiler Steig über einen bewaldeten Rücken zum Almboden der Hofalm mit dem Schnalzstein–Gipfel (1546m) hinauf führt. Jetzt führt uns der Majewsky- Steig den Kamm in östliche Richtung weiter bis zur nächsten Weggabelung, hier biegt man rechts ab und steigt in 10 Min. zum Gippel (1669m) empor. Auch den vierten Gipfel hinter uns gelassen, folgt man dem Steig 15, 622, 655 zurück zur Weggabelung und passiert sie geradlinig weiter nach Osten zum Gippel-Törl hinab. Beim Törl wenden wir uns nach links und steigen in Serpentinen über die felsige Flanke den „Treibsteig“ nach Zögernitz ab. Die nächste logische Herausforderung stellt nun die Verkehrsverbindung zurück zum Gscheid-Parkplatz.
Charakter: Mäßig schwere, jedoch sehr lange und anstrengende Kammwanderung in teilweise alpinem Gelände. Sie erfordert Ausdauer, alpine Erfahrung und gutes Wetter. Bei Schneelage nicht ratsam!
Gehzeit: Aufstieg: 2,5 Std. auf den Gr. Göller, Gr. Göller – Kl. Göller – Göllerhütte 1,15 Std., Göllerhütte – Waldhüttsattel - Hofalm 1,5 Std. (mit kurzen Abstecher zum Schnalzstein), Hofalm – Gippel 1 – 1,5 Std., Abstieg: Gippel – Gippeltörl – Zögernitz 1,5 - 2 Std.. Verkehrsverbindung von Zögernitz zurück zum Gscheid wird benötigt! (Wandertaxi oder Jausenstation Zögernitz)
Höhenunterschied: ca. 1550m mit Gegenanstiegen
Einkehrmöglichkeit: Göllerhütte, Hofalm (Kohlröserlhütte 1440m) & Gippelalm (nur an Wochenenden im Sommer bewirtschaftet), Jausenstation Zögernitz.
Parkmöglichkeit: Parkplatz Kernhofer in Gscheid
Ich möchte hier an dieser Stelle die Gelegenheit nutzen, um mich für den Rückbringer-Service zum 15 km weit entfernten Ausgangspunkt zu bedanken. Es gibt sie halt doch noch die netten Leute!