Der inmitten der großen Eisströme liegende Großvendiger zählt ohne Zweifel zu den absoluten Paradegipfeln der Ostalpen
Großvenediger 3666m & Hohes Aderl 3504m
via Johannishütte (2121m) u. Defreggerhaus (2962m)
Wie kein anderer Berg der Ostalpen wird der Großvenediger von seinen Gletschern geprägt, deren beachtliche Eismassen ihn in allen vier Himmelsrichtungen umgeben und ihm ostseitig bis zum Gipfel reichen. Mit diesem mächtigen Firndach hebt sich der Großvenediger weithin sichtbar aus dem Kreis seiner Trabanten heraus und präsentiert sich als bedeutendster Gebirgsstock der Hohen Tauern. Ganze sechs Großgletscher mit insgesamt 35 Quadratkilometern Fläche umgeben die sanfte Gipfelpyramide und bilden so vier technisch leichte Normalwege. Trotz allem sollte man erwähnen, dass alle Anstiege auf den Venediger das Wissen der Spaltenbergung zwingend erfordern. Nebenbei angemerkt: Als „Aderl“ werden in dieser Region schmale Felsstreifen zwischen den Gletschern bezeichnet, die wie dunkle Adern im reinen Weiß wirken.
( 4. - 5. Juli 2012 )
Anfahrt: Über die Felbertauernbundesstraße B108 entweder von Mittersill (Maut: EUR 10) oder von Lienz bis Matrei, hier nach Prägraten abbiegen und bis Hinterbichl auffahren.
Ausgangspunkt: Parkplatz Gasthaus Islitzer in Prägraten/Hinterbichl
Die Besteigung des Hausberges von Prägraten und Hinterbichl wird im Allgemeinen in zwei Etappen geplant. Am ersten Tag geht es von Hinterbichl mit dem Venedigertaxi zur Johannishütte und weiter über den markierten Wanderweg Nr. 915 zum Defreggerhaus.
Am 2. Tag geht es von der Hütte gleich über die Dreitausenmetergrenze zum Mullwitzaderl (3126m), dem mittlerweile etwas entfernteren Einstieg auf den Gletscher. Hier wird nun angeseilt, dann geht es steil hinab auf das Rainer Kees und in sanfter Steigung binnen einer halben Stunde hinauf auf den äußerst spaltenreichen Eisboden unterhalb des Rainer Horns.
Deutlich steiler und anstrengender gestaltet sich die nächste Stunde links unterhalb des Rainerhorns bis hinauf zum Rainertörl (3.421m). Auf dem hochgelegenen Gletscherdach am Hohen Aderl vorbei steigt man nun mühsam auf den kurzen Venedigergrat, dessen luftige Über¬schreitung etwas Beherztheit verlangt.
Abstieg wie Anstiegsweg. Will man dann noch zu Fuß bis Hinterbichl, sollte man daran denken, dass vom Defreggerhaus bis ins Tal noch über 1.600 m abzusteigen sind!
Charakter: Gletscherroute (PD-) mit geringer bis mäßiger Neigung allerdings mit erheblicher Spaltengefahr. Auf den letzten Metern zum Gipfel mitunter sehr luftiger Firngrat. Komplette Hochtourenausrüstung und hochalpine Kenntnisse zwingend notwendig. (Eventuell Bergführer).
Distanz: 16,5 km
Höhenunterschied: ca. 1600m
Gehzeit: Aufstieg: Parkplatz - Johannishütte ca. 2 Std. (oder Venedigertaxi), Johannishütte – Defreggerhaus 2 - 3 Std., Defreggerhaus – Großvenediger 2 - 3 Std., Abstieg: Großvenediger – Defreggerhaus ca. 2 Std., Defreggerhaus – Johannishütte 1,5 - 2 Std.
Einkehrmöglichkeit: Johannishütte (2121m) & Defreggerhaus (2962m)
Parkmöglichkeit: Mäßig beim GH Islitzer oder wenige 100m weiter beim Venediger-Parkplatz in Richtung Johannishütte.
Weitere Touren: 22.-23.09.2012
Einen wirklich empfehlenswerten Artikel aus dem Bergzeit Magazin möchte ich euch keinesfalls vorenthalten: Großvenediger:
Besteigung mit Extras
3 Jahre war es mir nicht vergönnt dieses Gletscherdach zu besteigen. Doch dieses Mal waren die Wetterprognosen für den morgigen Tag brauchbar und somit stand einem Tourenstart mit einigen guten Freunden des ÖAV Gmunden nichts mehr im Wege.