Traumziel Großvenediger

Großvenediger 3666m

via Alte Prager Hütte (2489m) u. Neue Prager Hütte (2796m)

Die schön geformte Gletscherpyramide des Großvenedigers war bereits im 19. Jahrhundert eines der begehrtesten Ziele der Ostalpen. Einen ersten Versuch, sein eisiges Haupt zu besteigen, unternahm 1828 der bergbegeisterte Erzherzog Johann von Österreich. In Begleitung von 15 Mann schaffte er es, die „türkische Zeltstadt“, das Spaltenlabyrinth des Obersulzbachkees zu durchqueren, scheiterte jedoch dann an der vereisten Nordwestwand. Schnell wurde es wiederum ruhig um die „weltalte Majestät“, wie der Großvenediger genannt wurde, bis Ignaz von Kürsinger aus Mittersill eine Besteigung über die Venedigerscharte plante. Nach einem 7 ½ stündigen strapazvollen Aufstieg galt der Gletscherriese schlussendlich im Jahre 1841 als bestiegen. Auch heute noch zählt der höchste Gipfel der Hohen Tauern zu den TOP-Hochtouren der Ostalpen.

( 22.-23. Juli 2012 )

Anfahrt: Über die Felbertauernstraße B108 von Mittersill oder Matrei in Osttirol zum Südportal des Felbertauerntunnels; dort Richtung Innergschlöß abzweigen und weiter zum Parkplatz des Matreier Tauernhaus.

Ausgangspunkt: Parkplatz Matreier Tauernhaus / Aussergschlöß

Größere Kartenansicht

Vom Tauernhaus (1511m) auf dem Tauerntalwanderweg Nr. 925 nach Innergschlöß zum Venedigerhaus (1689m) (auch Fahrmöglichkeit mit Taxi, Traktor-Taxi oder Kutsche möglich!). Nun „per pedes“ weiter links entlang des Gschlößbachs zur Weggabelung Normalweg/Gletscherweg. Hier folgt man dem stellenweise drahtseilgesicherten Steig Nr. 921 über unzählige Holzstufen zum Salzbodensee und dem „Auge Gottes“ empor. Dort rechts abzweigen, über eine Seitenmoräne kurz abwärts und über felsiges Gelände unterhalb des Schlatenkees entlang, bis man wiederum auf den Normalanstieg trifft (902b), welchem man über den Hang der Breitleite zur Alten Prager Hütte (2489m) hochsteigt. Nun dreht der Steig nach Westen und leitet über Blockgestein zur Neuen Prager Hütte (2796m). Von der Prager Hütte geht man kurz bergab und steigt dann südwestlich über Blockgelände unterhalb des Niederen Zauns zu dessen höchsten Erhebung auf. Von dort halbrechts auf den Schlatenkees und über den Ersten und Zweiten Keesboden. Anschließend geht man über den mäßig ansteigenden Oberen Keesboden am Kleinvenediger vorbei und hält westwärts auf den Gipfelaufbau des Großvenedigers zu. Bei 3500m treffen alle Normalanstiege zusammen. Etwas steiler steigt man nun den Südosthang hinauf und erreicht über einen schmalen Grat das Gipfeldach mit dem Kreuz.

Charakter: Mittelschwere Hochtour (PD-), die Gletschererfahrung und die entsprechende Ausrüstung erfordert. Das spaltenreiche Schlatenkees ist nur in Seilschaft zu begehen. Am ausgesetzten Gipfelgrat ist Trittsicherheit und Schwindelfreiheit erforderlich!

Distanz: 20,5 km

Höhenunterschied: ca. 2000m

Gehzeit: Aufstieg: Parkplatz – Neue Prager Hütte 4,5 Std., Neue Prager Hütte – Großvenediger 3,5 Std., Abstieg: 3 Std. bis zur Neuen Prager Hütte und weitere 3 Std. zum Venedigerhaus.

Einkehrmöglichkeit: Tauernhaus (1511m), Venedigerhaus (1689m) & Neue Prager Hütte (2489m)

Parkmöglichkeit: Großer gebührenpflichtiger Parkplatz beim Matreier Tauernaus in Aussergschlöß