Deutschland


Einsame Gipfel im Schatten des Hochfelln

Hochfelln 1671m, Weißgrabenkopf 1578m, Gröhrkopf 1562m & Haaralmschneid 1594m

via Strohnschneid

7 Meter hoch und 35 Zentner schwer ist das Gipfelkreuz des Hochfelln. Wahrlich ein Tribut an einen bemerkenswerten Aussichtsberg der Chiemgauer Alpen. Am Bergfuß des Hochfelln in der Maximilianhütte gegossen, wurde es anlässlich des 100. Geburtstag von König Ludwig I. am 22. August des Jahres 1886 aufgestellt. Wie die Chronik berichtet, trugen 38 Männer das schwere Teil mit 10 Zentnern von der Brünndlingalm bis auf den Gipfel. Das Königsreich wurde 1918 und die Maximilianhütte 1925 stillgelegt. Doch heute erstürmen oft massenweise bergbegeisterte Wanderer eines der schönsten und größten Gipfelkreuze in den Bayrischen Alpen bequem mit der Seilbahn.

( 21. Mai 2016 )

 

Anfahrt: siehe Google Maps Routenplaner

Ausgangspunkt: Parkplatz Staudigl-Hütte, gegenüber dem Märchen-Freizeitpark Ruhpoling


Vom Parkplatz Staudigl-Hütte führt uns die heutige Tour zunächst auf dem markierten Sträßchen Nr. 5 zu den Haßlberg-Höfen und anschließend weiter zu den beeindruckenden Felswänden des Marmorsteinbruchs, die heute als Klettergarten fungieren. Nach der darauffolgenden Linksbiegung, kurz vor dem Schranken zweigt direkt am Ansatz des Waldrückens links ein schmaler Steig ab. In engen Kehren ziehen die gut ersichtlichen Steigspuren, immer dem Kammverlauf folgend durch den Wald hinauf bis zu einem auffälligen Felsenaufbau. Dieser wird entweder nach links oben überwunden (UIAA I) bzw. umgeht man ihn rechter Hand. Daraufhin steigt man wieder zum Kammverlauf empor und folgt den Steigspuren zu den gewaltigen Felsmassiven des Haßlbergs mit den glatten senkrecht abfallenden Wänden. Unmittelbar rechts unterhalb leitet der Steigverlauf an ihnen vorbei, bevor er wiederum zur Kammnähe hinaufleitet. Neuerlich ertürmt sich ein weiterer großer Felsaufbau, der wie schon der vorherige nordseitig umgangen wird. Die Steigspuren werden nun etwas unscheinbarer, rutschiger und es folgt ein kurzer unangenehmer Abstieg, bevor sie ein weiteres Male in kurzen Kehren über einen rutschigen Steilhang zum Grat hinaufziehen. Fortan folgt man dem Kammverlauf westwärts weiter auf eine Lichtung. Dort trifft man auf einen leicht bergab ziehenden Karrenweg, der uns zu einer Weggabelung führt. Hier nun rechtshaltend wandert man ein kurzes Stück höher, zweigt in der Linksbiegung bei einem „Steinmann“ wieder vom markierten „Hochfelln-Normalweg“ Nr. 6 ab und folgt den gut ersichtlichen Steigspuren dem bewaldeten Kamm in Richtung Poschinger Wand höher, bis sie schlussendlich um die Wand herumführen. Weiter ansteigend mit allmählich häufigeren Ausblicken geht es zum kleinen Kreuz auf der Strohschneid. Im weiteren Verlauf gewinnt man im dichteren Latschenbewuchs durch durchwegs passable Gassen nur wenig an Höhe und man muss immer wieder im bergauf und bergab über Wurzeln und Felsen steigen. Die Latschengassen enden letztendlich im markierten „Normalweg“ Nr. 232. Nun hat man nur mehr einige Kehren vor sich bis man das Hochfellnhaus und den nebenanliegenden Gipfel erreicht hat. Nach einer kurzen Gipfelrast führt die Route über den südseitig ausgerichteten Kammrücken weiter. Dabei steigt man zum Thoraukopf ab, umsteigt ihn westlich und erreicht die Scharte südlich von ihm. Neben den markanten Abstiegswegen zur Thoraualm bzw. in den Weißgraben erspäht man nun geradeaus weiterführende Steigspuren, die sehr steil südwestlich zu den Abstürzen des Weißgrabenkopfs hinaufziehen. Nach der ersten, sehr abschüssigen mit Gras und Latschen durchsetzten Passage erreicht man einen Felsaufbau. Von hier geht es ganz rechts, entlang des Latschengebüsch in leichter Kletterei (UIAA I) nach oben zum Gratverlauf mit einem gut erkennbaren Pfad, der einen durch dichte Latschenfelder zum zerklüfteten Gipfel bringt. Daraufhin setzt sich der Weg durch den Wald fort, weicht kurz in die Westflanke aus und erreicht anschließend den Waldrand, von wo aus in wenigen Minuten durch Wiesen das Gipfelkreuz des Gröhrkopfs erwandert wird. Fortan folgt man dem leicht abfallenden Kammverlauf weiter in südliche Richtung in den Wald hinein und steigt daraufhin in einem Linksbogen zur geschmückten Haaralmschneid bergwärts. Nachdem bei dieser 5-Gipfel-Tour auch der letzte Gipfel als abgehakt gilt, steigt man in Kehren über das offene Gelände zur gleichnamigen Alm ab. Zum gemütlichen Auswandern geht es nun entlang der markierten Forststraße talwärts nach Gruttau und durch den Märchenwald zurück zum Ausgangspunkt.

Charakter: Anspruchsvolle und lange Bergtour auf einen aussichtsreichen Chiemgauer Alpen Gipfel. Überwiegend auf unmarkierten und schmalen, aber wenig schwierigen Steigen und Pfaden. Einzelne sehr steile und rutschige Passagen, teils auch mit leichter Kletterei (I). Trittsicherheit, Schwindelfreiheit und gute Kondition sind unbedingt erforderlich.

Gehzeit: Parkplatz – Marmorsteinbruch 25 Min., Marmorsteinbruch - Strohnschneid ca. 2 Std., Strohnschneid – Hochfelln 1 Std., Hochfelln – Weißgrabenkopf 1 Std., Weißgrabenkopf – Gröhrkopf 20 Min., Gröhrkopf – Haaralmschneid 20 Min., Haaralmschneid – Haaralm 15 Min., Haaralm – Gruttau - Ausgangspunkt 2,5 Std.

Höhenunterschied: 1326m

Distanz: 18,81km

Einkehrmöglichkeit: Hochfellnhaus (1669m), Haaralm (alle Jahre bewirtschaftet eine andere Almhütte!)

Parkplatz: am ausgewiesenen Parkplatz ausreichend vorhanden

Tourenplan zum Ausdrucken!
Hochfelln (1671m).pdf
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GPS Track & Höhenprofil

GPSies - Strohnschneid (1462m), Hochfelln (1671m), Weißgrabenkopf (1578m), Gröhrkopf (1562m) & Haaralmschneid (1594m)

Die Bilder zur Tour