Hoher Sonnblick 3106m, Goldzechkopf 3042m & Hocharn 3254m

Aus der tiefen, engen Furche des Pinzgaus zweigt bei Taxenbach ganz unauffällig das Rauristal nach Süden ab. Ganz am südlichen Ende des Einschnitts befindet sich der eindrucksvolle Talschluss von Kolm Saigurn mit der brachial auftürmenden Nordflanke des Hohen Sonnblicks, dem vierthöchsten Gipfel der Goldberggruppe. Auf diesem Gipfel befindet sich die höchste, ganzjährig besetzte Wetterstation Europas. Der Hocharn ist die höchste Erhebung der Goldberggruppe. Er überragt die Goldbergspitze, den Namengeber der Gebirgsgruppe um fast 200 Meter. Im Jahre 2013 durfte ich das erste Mal vom Hohen Sonnblick (3106m) zum Hocharn hinübersehen. Dazumals stiegen wir genau wie im Aufstieg über den Südostgrat und den „Hans-Tritschel-Weg“ ab. Diesen Samstag war ich zum zweiten Male Übernachtungsgast im Zittelhaus. Der Routenverlauf des 2. Tages über den Goldzechkopf (3024m) und anschließenden Südgrat auf den Hocharn (3254m) mit Abstieg über den „Erfurter-Weg“ war natürlich die logische Erweiterung der ersten Sonnblickbesteigung. Auch diesmal gab es am Abend wieder eine interessante Führung im Sonnblick Observatorium. Dabei meinte der Techniker scherzhaft: Hoher Sonnblick sei eigentlich der falsche Name des Berges, da immerhin belegbar der Gipfel 200 Tage des Jahres im Nebel steckt und somit „Nebelblick“ gerechtfertigt wäre 😊.

Zustieg Zittelhaus siehe >>>hier<<<. Vom Zittelhaus steigt man rechtshaltend entlang Steigspuren zunächst zum Gletscher des Kleinfleißkees ab. Nun stets am Rand des Gletschers in westliche Richtung hinunter in Richtung Pilatusscharte und weiter bis zum Tiefpunkt des Gletschers auf 2875m. Von hier zieht der weitere Routenverlauf rechtshaltend, über ein steiler ansteigendes Firnfeld, hinauf in Richtung einer kleinen Einsattelung nordwestlich der Pilatusscharte und dem Goldzechkopf SO-Grat. Letztendlich wird diese Einsattelung über einen mit Trittbügeln und Drahtseilen versicherten Steilaufschwung (B) erreicht. Ab hier leiten Markierungen und Drahtseilversicherungen (A/B) hinauf zum Goldzechkopf und jenseits in nördlicher Richtung (A/II) hinab zur Goldzechscharte. Alternativ kann man den Goldzechkopf auf unmarkiertem, etwas mühsamen Weges umgehen! Von der Goldzechscharte folgt man dem markierten Steig 102/02 in nördliche Richtung (teilw. UIAA I) weiter bis zum Gipfel des Arnkogels. Die steileren Grataufschwünge werden dabei meist rechts umgangen. Vom Gipfel folgt man dem im Sommer meist schneefreien Grat am westlichen Rande des Hochalmkees in südöstlicher Richtung bergab zur Weggabelung des markierten „Erfurter Weges“. Hier linkshaltend folgt man nun diesem über Moränenschutt und Firn in zahlreichen Kehren, teils versichert hinab und mündet nördlich des Naturfreundehauses auf den Anstiegsweg, welchen man in SÖ-Richtung zum Parkplatz folgt.   

Charakter: Eine anspruchsvolle Bergtour (F+) auf gut markierten Wegen und Pfaden. Am Grat steilere, leicht felsige Passagen, die Klettergeschick bis UIAA II erfordern. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit sind unumgänglich! Vorsicht bei Nässe, Schneelage oder Vereisung!!!

Gehzeit: Parkplatz – Naturfreundehaus Neubau 2 – 2,5 Std., Naturfreundehaus Neubau – Rojacher Hütte ca. 1,5 Std., Rojacher Hütte – Zittelhaus ca. 1,5 Std., Zittelhaus – Goldzechkopf ca. 1,5 – 2 Std., Goldzechkopf – Hocharn ca. 1,5 – 2 Std., Hocharn – Weggabelung Abstieg Kolm Saigurn „Erfurter Weg“ ca. 45 Min., Abstieg zum Ausgangspunkt ca. 2,5 – 3 Std.

Höhenunterschied: ganze Runde: 2066 m

Distanz: gesamte Runde 19,46 km

Einkehrmöglichkeit: Naturfreundehaus Neubau (2175m), Rojacher Hütte (2718m), Zittelhaus (3105m) am Sonnblickgipfel, Naturfreundehaus Kolm Saigurn (1598m)

Parkmöglichkeit: am Parkplatz Lenzanger (1550m) am Ende der mautpflichtigen Straße ausreichend vorhanden.

Die Bilder zur Tour!