Reizvolle und abwechslungsreiche Höhenwanderung
Kleiner Gamsstein 1924m, Großer Gamsstein 2142m, Sonntagsköpfl 2244m, Gilfert 2506m, Pfaffenbichl 2431m, Kleine Gilfert 2388m, Roßkopf 2576m & Rastkogelhütte 2124m
Die Tuxer Alpen sind das unbekanntere Gebirge zwischen Innsbruck und dem Zillertal, südlich vom Inntal mit echten Almdörfern und über 2500 Meter hohen Bergen. Die hier vorgestellte abwechslungsreiche Überschreitung führt über einige dieser aussichtsreichen und lohnenswerten Gipfelziele. Was die Aussichtsberge der Tuxer Alpen betrifft, genießt der Gilfert seit jeher einen guten Ruf. Geboten werden herrliche Tiefblicke hinab ins Inntal, zum Karwendelgebirge im Norden, sowie nach Osten ins Zillertal oder hinab nach Hochfügen. Wunderschön ist aber auch die Moorlandschaft mit den kleinen romantischen Mooraugen.
Vom Parkplatz Loassattel geht es anfangs einige Meter entlang der Schotterstraße in Richtung SW zum Übergang ins Zillertal. Gleich dahinter wendet man sich nach rechts und folgt der Beschilderung „Kl. Gr. Gamsstein/Gilfert“ über den langgezogenen, abgestuften Nordostrücken bergwärts. Das typische Gelände mit Zirben, Zwergsträuchern und alpinen Rasen steigt zumeist gemächlich an. Nach etwa 45 Minuten erreicht man den Kleinen Gamsstein, dessen Kreuz wenige Meter abseits der direkten Route liegt, aber rasch eingebunden werden kann. Der markierte Wanderweg zieht nun über den flacheren Rücken direkt auf den Großen Gamsstein zu. Das Gelände steilt zunehmend an und der Wegverlauf windet sich in kleinen Kehren über Nordostrücken hinauf zum Großen Gamsstein. Auch wie schon beim Kleinen zieht der offizielle Wanderweg, hier jedoch linksseitig am Gipfel vorbei. Die lohnende Überschreitung des Gipfels direkt am Grat entlang gut sichtbarer Steigspuren nimmt nur wenige Minuten mehr in Anspruch. Weiter geht es direkt auf den Gipfelaufbau vom Gilfert zu. Allmählich dreht der Steig in die steile Ostflanke ab und zieht steiler ansteigend aufwärts zur Abzweigung Sonntagsköpfl. Hier nun linkshaltend entlang des markierten Steiges Nr. 15 Richtung Süden weiter durch die felsdurchsetzte Ostflanke vom Gilfert auf den Verbindungsrücken hinaus, welcher östlich im Auf und Ab zum geschmückten Gipfel des Sonntagsköpfl führt. Auf selbem Wege zurück zur Weggabelung. Nun orientiert man sich der Beschilderung „Gilfert“ folgend weiter bergauf. Man steigt dabei kurzfristig in engen Serpentinen durch eine felsige Passage zur plateauartigen Nordabdachung am Graukopf empor. Von hier geht es unschwierig über die nach Südwest geneigte breite Gipfelabdachung und zuletzt zwischen einigen Blöcken hindurch aufwärts zum großen Gipfelkreuz vom Gilfert. Weiter folgt man dem Wanderweg Nr. 15 über den kupierten, breiten nach Süden ziehenden Kamm bis zur Weggabelung „Hochfügen/Pfaffenbühel“. Man hält sich hier weiter geradeaus und wandert über den Metzen (2355m) hinüber zur Bergstation des Sesselliftes unterhalb des Pfaffenbühel (Pfaffenbichl). Nun steigt man den gut markierten Pfad in Kehren durch die felsdurchsetzte Westflanke zum Ansatz des steilen Gipfelzahns des Pfaffenbühls höher. Kurze, mit Trittbügel und Drahtseil versicherte Passagen sind dabei zu überwinden. Entlang einer Drahtseilversicherung bezwingt man den finalen Gipfelzahn und erreicht schlussendlich den geschmückten Gipfel. Auf selbem Wege zurück zum Ansatz und weiter weglos in leichter Kletterei in Richtung Süden direkt auf den Kl. Gilfert zu. Hier muss man ein wenig nach dem besten Weg suchen! Kurz vor dem Kl. Gilfert trifft man wieder auf den markierten Wanderweg, welcher von Hochfügen heraufzieht. Diesen steigt man in wenigen Minuten zum wunderschönen Gipfelkreuz mit den neun Weltreligionen hinauf. Entlang des Ernst-Kirchmair-Steiges wandert man anschließend unschwierig in einem Linksbogen unterhalb des Roßkopfes bis zum Aufeinandertreffen mit dem Adlerweg/Inntaler Höhenweg 2000 Nr. 318/U4. Wer jetzt noch genügend Kraft in den Beinen hat, kann auch noch den Roßkogel mitnehmen. Dabei wendet man sich nach rechts und steigt über den markierten Steig zuerst über Grasmatten, dann über Schotter und Schrofen in Serpentinen zum Gipfelkreuz des Roßkogels empor. Der letzte Abschnitt führt nun auf selbem Wege zurück, entlang des „Adlerweges“ über den Verbindungsrücken in nordöstliche Richtung zum Sidanjoch und letztendlich weiter zur Rastkogelhütte.
Charakter: Sehr reizvolle und abwechslungsreiche, jedoch lange Überschreitung herrlicher Aussichtsberge in den Tuxer Alpen. Bis auf den Pfaffenbichl gesehen technisch eher einfache, aber konditionsfordernde Bergwanderung. Die Länge der Tour erfordert jedenfalls stabile Wetterverhältnisse!
Gehzeit: Parkplatz Loassattel – Kl. Gamsstein ca. 45 Min., Kl. Gamsstein – Gr. Gamsstein ca. 45 Min., Gr. Gamsstein – Gilfert ca. 1,5 Std., Abstecher Sonntagsköpfl und zurück ca. 1 Std., Gilfert – Pfaffenbichl 2 – 2,5 Std., Pfaffenbichl – Kl. Gilfert ca. 45 Min., Kl. Gilfert – Rastkogelhütte ca. 2 – 2,5 Std., Abstecher Roßkopf und zurück ca. 1,5 Std.
Höhenunterschied: 1531 m
Distanz: 17,39 km
Einkehrmöglichkeit: unterwegs keine, Rastkogelhütte (2117m)
Parkmöglichkeit: am Parkplatz Loassattel ausreichend vorhanden.
Die Bilder zur Tour