Schneeschuhtour auf wunderschönen Powderhängen

Raidling 1911m

Hoch über dem Ennstal und in unmittelbarer Nachbarschaft des "Hochtausing (1823m)" befindet sich der Gipfel des "Raidling (1911m)". Eine Schneeschuhtour auf diesen fantastischen Aussichtsgipfel bietet sich besonders im Hochwinter an, wenn man durch Pulverschnee von der "Langpoltenalm (1470m)" hinauf zum höchsten Punkt seine Spur ziehen kann. Nirgendwo anders im "Toten Gebirge" ist der Weg so gut markiert wir hier zwischen "Liezener Hütte (1767m)" und "Langpoltenalm (1470m)". Absolut empfehlenswert!

( 12. Februar 2012 )

Anfahrt: Auf der Autobahn A9 bis zur Ausfahrt Liezen. Weiter auf der Ennstal Straße (B320) bis nach Wörschach. In Wörschach der Asphaltstraße Richtung Hochmölbinghütte folgend bis zum Parkplatz beim Berghotel Panoramblick Schneerose (1020m).

Ausgangspunkt: Parkplatz vom Berghotel Panoramablick Schneerose (1020m)

Vom Parkplatz entlang des markierten Wanderweges (Nr. 281) meist nur leicht ansteigend hinauf bis zum Schönmoos, einer baumlosen Ebene. Hier folgen wir nordwärts durch den Wald, an der Ostseite des Hochtausings (1823m) vorbei, dem Wegweiser (immer noch Weg Nr. 281) zu den Hütten der Langpoltenalm (1470m). Bei der Alm vorbei an der Südseite des Raidlings, über den Langpoltner Sattel zum Grazer Steig (1721m). Fortan mäßig ansteigend durch durchwegs lawinen gefährdetes Terrain (unbedingt Lawinenwarnstufe beachten !) hinauf auf das riesige Hochplateau und rechtshaltend über den bewaldeten Rücken zum Gipfel des Raidlingss (1911m). Beim Abstieg über die Nordroute geht es zuerst parallel zum Bergkamm querfeldein leicht absteigend hinab zur "Liezener Hütte (1767m)". Von hier aus bringt uns der gekennzeichnete Winterweg Nr. 283 ein kurzes, eher flaches Teilstück hinunter bis zum "Hochtorsattel (1700m)". Geradelinig und ziemlich steil führt uns der Wanderpfad die nächsten Höhenmeter zurück zur Langpoltenalm. Einmal dort angekommen geht es von hier den selben Weg wie beim Aufstieg zurück zum Ausgangspunkt, dem Parkplatz vom Berghotel Panoramablick Schneerose.

Charakter: Anspruchsvolle, hochwinterliche Schneeschuhtour auf einen prächtigen Aussichtsgipfel im Tourengebiet Wörschach/Totes Gebirge. Beim Aufstieg über die Südroute (via Grazer-Steig) unbedingt aktuelle Informationen betreffend der Lawinensituation einholen und nur bei absolut sicheren Verhältnissen starten.

Höhenunterschied: ca. 891m

Gehzeit: Aufstieg (Südroute): Parkplatz Berghotel Panoramablick Schneerose - Langpoltenalm ca. 1 Std. 45 Min., Langpoltenalm - Raidling ca. 1 Std. 45 Min. Abstieg (Nordroute): Raidling - Liezener Hütte ca. 30 Min., Liezener Hütte - Hochtor - Langpoltenalm ca. 45 Min., Langpoltenalm - Parkplatz Berghotel Panoramablick Schneerose ca. 1 Std.

Einkehrmöglichkeit: Berghotel Panoramablick Schneerose

Parkmöglichkeiten: Ausreichend vorhanden beim Berghotel Panoramablick Schneerose

Tourenplan zum Ausdrucken!

Raidling 1911m.pdf

Adobe Acrobat Dokument 2.1 MB

Download

Ausgangspunkt unserer „Schneeschuhtour“ war dieses Mal die Ortschaft Wörschach im wunderschönen Bundesland Steiermark. Bei eisigen minus zwanzig Grad starteten wir vom „Berghotel Panoramablick Schneerose“ unsere Bergtour.

Man musste mancherorts schon ziemlich genau hinsehen um die tief eingeschneiten Wegweiser erkennen zu können.

Wir folgten zunächst ein paar Meter der Forststraße Richtung Osten, immer etwas unterhalb des eigentlichen, markierten Wanderweges mit der Nummer 281.

Da unsere heutige Wandergruppe aus lauter gut konditionierten Teilnehmern bestand, war es nicht weiter verwunderlich das wir sehr zügig vorankamen. Natürlich wechselten wir uns beim Spuren ab.

Nach nicht allzu langer Gehzeit zweigten wir von der Forststraße ab und kämpften uns die nächsten Höhenmeter durch durchwegs steiles Gelände. Die Wege waren schmal und Vorsicht war geboten.

Während man an dieser Stelle im Sommer vor einem Tor angelangt ist, ist zu dieser Jahreszeit davon recht wenig zu sehen. Hier war auch das erste Mal der Klettersteig auf den Hochtausing via West Grat angeschrieben.

Mit einem famosen Ausblick auf den „Hochtausing (1823m)“ erreichten wir das sogenannte „Schönmoos“.

Nach einer kurzen Trink- und Pinkelpause folgten wir fürs Erste der Beschilderung Richtung „Hochmölbinghütte (1684m)“.

Wir verließen schön langsam die Lichtung …

… hatten jedoch dabei genügend Zeit um einen Blick hinüber zum einzigen freistehenden Zweitausender in Europa, den Grimming (2351m)“ zu werfen.

Durch tief verschneiten Bergwald hindurch führte uns zu diesem Zeitpunkt unserer Schneeschuhtour die Aufstiegsroute.

Unmittelbar vor Erreichen der Südostflanke des „Hochtausing (1823m)“ hieß es noch einmal eine Lichtung zu überqueren …

… bevor wir uns der Wanderpad in einem weiten Rechtsbogen an der Ostseite des „Hochtausing (1823m)“ vorbeiführte.

Wir sind bei unseren Bergtouren immer wieder erstaunt welche wunderschönen Bauwerke Mutter Natur entstehen lässt zu dieser Jahreszeit.

Zu unserer Rechten fristete der „Langpoltenbach“ ein eher klägliches Dasein während wir auf die ersten, ebenfalls tief eingeschneiten Almhütten der „Langpoltenalm“ trafen.

… und schon waren wir im wahrsten Sinne „auf den Dächern der Langpoltenalm“ angekommen. Aufgrund des herrlichen Wetters entschieden wir uns erneut für eine kurze Rast-, Pinkel- und Fotopause.

Zwei unserer treuesten Wander- und Weggefährten. Angela und Fred. „Liab sats es Zwoa“!

Dass dabei auch Zeit für das eine oder andere Späßchen war verstand sich wohl von selbst. Hier übte sich Rudolf in seiner Lieblingsdisziplin der „Schneeschuh-Rutsch-Abfahrt“.

Und schon ging es weiter … die Schneeschuhkarawane nahm schön langsam aber sicher wieder Fahrt auf. Noch hatten wir etliche Meter in der Waagerechten sowie Senkrechten zu absolvieren.

Wir kamen der Schlüsselstelle, dem „Grazer-Steig“ nun immer näher. Solltet Ihr auch mal im Winter hierher kommen, ab hier müsst Ihr unbedingt die Lawinengefahr beachten!

Wir prüften die Wandergruppe auf ihre Vollständigkeit und stellten mit Freude fest … wir haben kein einziges Mitglied verloren. Grins.

Nach einem Blick hinauf in Richtung „Sonnwendköpperl (1746m)“ …

… erreichten wir den nächsten Richtungswegweiser und zugleich auch den Einstieg in den „Grazer-Steig“. Der Weg hatte hier die Nummer 281/09/209.

Da es sich hierbei um einen relativ lawinengefährdeten Bereich handelte und wir selber natürlich auch keine lostreten wollten, beschlossen wir die vorgeschriebenen Entlastungsabstände auf alle Fälle einzuhalten.

Es sollten sich hier wirklich nur geübte Schneeschuhwanderer aufhalten die unbedingt Erfahrung in der Schnee- und Lawinenkunde haben. Ansonsten kann es sehr schnell sehr gefährlich werden.

Voll konzentriert, Schritt für Schritt, stiegen wir die Südflanke des „Raidling (1911m)“ immer weiter empor …

… und kamen dabei an manch kniffeliger Stelle vorbei. Zum Glück schafften aber alle problemlos diese Passagen …

… und erreichten eine Art Hochplateau. Nun hatten wir nicht mehr allzu viele Höhenmeter bis zum Gipfel hinauf vor uns was uns natürlich zusätzlich anspornte.

Nachdem wir bestimmt zehn Rebhühner aufgeschreckt hatten und diese mich fast zu Tode erschreckt hatten bei deren Flucht aus dem Schnee waren wir auch schon auf dem breiten Bergkamm angekommen.

Nach diesem letzten Aufschwung waren wir dann auch allesamt am Gipfel des „Raidling (1911m)“ angekommen.

Hier zu sehen im Hintergrund der „Grimming (2351m)“ und im Vordergrund von links nach rechts die Berg Kette mit „Bärenfeuchtmölbing (1770m)“, Dürrneck (1623m)“, Feldl (1696m)“, Hechlstein (1814m)“ & Gwendlingstein (1645m)“.

Nach einen spektakulären Tiefblick hinunter zur „Langpoltenalm“ mit „Hochtausing (1823m)“ im Hintergrund …

… war es dann auch Zeit für das obligatorische Gipfelkreuzfoto. Mit dabei waren dieses Mal meine Wenigkeit, Udo, Angela, Gabi, Fred, Wolfgang und nicht zu vergessen hinter der Kamera Rudolf.

Wohin wir auch schauten an diesem Tag. Ein Fernblick war schöner als der andere. Hier im Bild das „Höchmölbingmassiv“.

Alle glaubten an dieser Stelle ich halte jetzt gleich eine Bergmesse ab. Aber nein, ich habe nur ein paar besonders witzige Einträge aus dem Gipfelbuch vorgelesen.

Nach einer ausgiebigen Gipfelrast machen wir uns wieder an den Abstieg. Dieser sollte aber nicht wie im Aufstieg über die Südseite erfolgen sondern über die Nordseite via „Liezener Hütte (1762m)“.

Wir wanderten deshalb einige Meter unterhalb des Grates den Bergkamm entlang.

$Es hatte dabei den Anschein als ob die riesigen Steinblöcke von einer gigantischen Schneewelle zugedeckt wurden. Es handelte sich hierbei um Schneeverfrachtungen durch Wind der ganz besonders schönen Art.$

Ja wer hat denn da ein solch breites Grinsen bei unseren beiden Berggämsen Angela und Gabi in deren Gesicht gezaubert?

Ich folgte unauffällig dem „Mann mit dem Hut“.

Von nun an ging es bergab konnte man sagen. Nur noch wenige Höhenmeter trennten uns von der „Liezener Hütte (1762m)“.

Leider hatte die Hütte an diesem Wochenende ihre Pforten geschlossen und so gab es leider keinen Radler. Echt schade.

Zunächst ging es fast flach den markierten Wandersteig Nummer 283 Richtung Fiedelbrunn bzw. Schafschwemme entlang.

Wir folgten dem Weg rechts vorbei am „Schafberg (1932m)“ hinunter zum sogenannten „Hochtor“.

Im Gegensatz zum Aufstiegsweg via Südseite der kaum begangen war herrschte am Nordabstieg reger Verkehr durch Schitourengeher und Schneeschuhwanderer. Verlaufen daher nicht möglich.

An dieser Stelle war das Gelände so steil das man ausgiebig die „Schneeschuh-Rutsch-Technik“ anwenden konnte. Wir alle hatten riesigen Spaß dabei wie nur unschwer an den Bildern zu erkennen ist.

Nach jedem „Bergab“ folgt irgendwann auch wieder ein „Bergauf“. So auch in unserem Falle geschehen …

… bevor es relativ geradlinig weiter ging zurück zur Weggabelung bei den Almhütten der „Langpoltenalm“.

Von hier aus hatten wir leichtes Spiel waren wir doch auf uns bekannten, da bereits im Aufstieg absolvierten, Terrain unterwegs.

Schnell verloren wir an Höhe und erreichten als bald die weite und von glitzerndem Schnee bedeckte Hochfläche des „Schönmoos“.

Wie unzählige Diamanten glänzten die Schneekristalle in der abendlichen Wintersonne. Sieht einfach voll geil aus!

Noch einmal hieß es querfeldein den Berghang hinab …

… bevor uns diese Forststraße bis fast zurück zum Ausgangspunkt geleitete.

Und so geschah es das ich dem „Mann mit dem Hut“ wiederum unauffällig folgte und dieser mich zum Ausgangspunkt, dem“ Berghotel Panoramablick Schneerose“ zurück brachte. In diesem Sinne. Schen woars und nix is gschegn!