Sie thront oberhalb dem bekanntesten Tor der Südseite des Steinernen Meeres

Riemannhaus 2117m

Die Ramseiderscharte ist das bekannteste Tor auf der Südseite des Steinernen Meeres, es wird vom mächtigen Breithorn und dem Felsenpfeiler des Sommerstein flankiert. Vom Saalfeldener Becken aus kann man im Scharteneinschnitt sogar den weißen Steinbau des Riemannhauses erkennen. Das Riemannhaus ist wegen seiner zentralen Lage einer der wichtigsten Stützpunkte für Bergsteiger im Steinernen Meer. Vom Berchtesgadener Land kann man das Riemannhaus in einer ausgedehnten Tour durch das Steinerne Meer vom Königssee über das Kärlingerhaus in etwa 7 bis 8 Stunden erreichen. Der Zustieg von der österreichischer Seite von Maria Alm oder Saalfelden erfolgt schneller. Jedes Jahr am Samstag nach dem 24. August, dem Bartholomä-Tag, findet die Almer Wallfahrt über das Steinerne Meer von Maria Alm zum Königssee statt. Dabei ist das Riemannhaus die erste Station: Hier feiern die Wallfahrer in der Früh einen gemeinsamen Gottesdienst, bevor sie ihren Weg durch das Steinerne Meer beginnen. Seinen Namen erhielt diese hochalpine Schutzhütte von seinem Erbauer Rudolf Ehrenfried Riemann. Riemann wurde 1825 in Posen als Sohn des „Geheimen Oberregierungsrates Riemann“ geboren und kam 1864 erstmals nach Zell am See. 1872 bis 1880, dem Jahr, ab dem sich sein Gesundheitszustand verschlechterte, hatte er den Vorsitz der Alpenvereinssektion in Zell am See inne. Damals hatte Saalfelden noch keine eigene Sektion dieser alpinen Organisation. In dieser Zeit entstand der Ramseidersteig, jener Weg hinauf auf die Ramseiderscharte, für welchen er 500 Gulden spendete. Gleichzeitig wurde auch das Riemannhaus errichtet und am 29. August 1885 zugunsten der Sektion Pinzgau feierlich eröffnet. Riemann, der bereits schwer erkrankt war (und noch am 24. September des Jahres verstarb), wurde bei der Feier durch Familienangehörige vertreten. Ihm widmete das Baukomitee ein Bildnis, das das Haus zum ewigen Andenken Riemanns zieren sollte. Der Hüttenanstieg ist verhältnismäßig anspruchsvoll, aber auch von bemerkenswertem landschaftlichem Reiz und sorgt demnach für starke Frequentation.

( 23. Juli 2019 )

 

 

Anfahrt: siehe Google Maps Routenplaner

Ausgangspunkt: Parkplatz Sanden/Riemannhaus (1100m)


Vom Parkplatz wandert man entlang der moderat bis steil ansteigenden markierten, breiten Schotterstraße in Richtung Norden zur Talstation der Materialseilbahn(1547m) des Riemannhauses taleinwärts. Kurz davor jedoch, hält man sich links und folgt dem ausgetretenen Weitwanderweg 01, der sich geschickt an einem Felswandl vorbeischwindelt, in weiterer Folge über Stufen und dann in vielen Kehren über einen Gras- und Latschenhang einer auffallenden Rippe nähert. Über diese und anschließend rechtshaltend weiter zieht der Wegverlauf in eine Schlucht mit beeindruckendem Landschaftsbild des Südabbruchs der Hochfläche des Steinernen Meeres mit der wuchtigen Breithorn-Südostwand und dem Sommerstein direkt rechts über der Geländeabbruchkante. Die folgenden Felsabbrüche überwindet man auf einigen seilgesicherten Steintreppen, ehe das Riemannhaus auf der Ramseiderscharte sichtbar wird. Letztendlich führt ein steiniger Weg, immer den Sommerstein stets im Blickfeld, zu der auf der Schwelle zum Steinernen Meer gelegenen Riemannhaus hinauf. Abstieg wie Anstieg.

Charakter: Eine verhältnismäßig anspruchsvolle Hüttentour, welche von bemerkenswertem landschaftlichem Reiz ist.  Einfache, aber steile Schotterstraße bis zur Materialseilbahn, dann viel begangener, alpiner Steig mit Steintreppen und Seilversicherungen. Trittsicherheit und stellenweise auch Schwindelfreiheit erforderlich!

Distanz: 5,84 km einfach

Höhenunterschied: 1083 m

Gehzeit: Parkplatz Sanden – Talstation Materialseilbahn ca. 1 - 1,5 Std., Talstation Materialseilbahn – Riemannhaus ca. 2 - 2,5 Std., Abstieg zum Ausgangspunkt ca. 2,5 Std..

Einkehrmöglichkeit: unterwegs keine, Riemannhaus (2117m)

Parkmöglichkeit: Am großzügigen Wanderparkplatz Riemannhaus in Sanden genügend vorhanden

Tourenplan zum Ausdrucken!
Riemannhaus (2117m).pdf
Adobe Acrobat Dokument 1.2 MB

GPS Track & Höhenprofil

GPSies - Riemannhaus

Die Bilder zur Tour