Ein großer Klassiker im Toten Gebirge
Rinnerkogel 2012m
Genauere Tourenbeschreibung siehe Seite 1.
( 23. Oktober 2011 )
Das Tote Gebirge zählt für mich einfach zu den schönsten Gebieten unserer Breitengrade. Der Wander-Klassiker zum wildromantischen Wildensee und dem hoch darüber liegenden Rinnerkogel steht alle Jahre erneut auf meiner persönlichen „ToDo-Liste“. Diesmal holte ich mir jedoch die Anregung von Wolferl, der mich in letzter Zeit schon ziemlich oft auf meinen Touren begleitet. Er stand noch nie auf diesem prächtigen Aussichtsberg, und für mich ist jede Besteigung dieses Gipfels Freude pur.
Gemütlich, so richtig zum Aufwärmen wanderten wir beide vom Parkplatz dem Forstweg Nr. 212 entlang des Ostufers zum Südende des Offensees. Schon am Beginn unserer Tour konnten Wolferl & ich das herbstliche Naturschauspiel in vollen Zügen genießen. Nebelschwaden glitten sanft über den stillen See und so manche Bergspitze spiegelte sich an seiner glatten Oberfläche. Es ist wahrlich traumhaft jede Jahreszeit der Natur erleben zu dürfen.
Vom See weg leitete uns der markierte Forstweg immer weiter gegen den Rinnerkogel und den Steilabbrüchen des Weißhorns in die Seeau hinein. Nach kurzer Zeit verließen wir bei einem überdimensionalen Wegweiser den Forstweg nach rechts, übersetzten auf einer Brücke die von Schotter gefüllte Rinne des Rinnerbaches. Nun zog sich der Wegverlauf in Serpentinen und kurzen Holztreppen durch lichten Waldbestand zu einem netten Rastplatz hinauf. Anschließend windete sich der schmale und wurzelige Waldsteig erneut in Kehren durch mitunter jetzt dichten Wald, zu einer gewaltigen, leicht vereisten Eisentreppe empor. Nachdem diese trittsicher im flotten Tempo überwunden wurde, leiteten uns einige Drahtseilversicherungen über das darauffolgende Steilstück hinauf. Das Gelände flachte fortan etwas ab, somit wanderten wir gemütlich über einige Felsplatten, vorbei am Moos-Bründl, in das schottrige Kar hinein. Anfangs durch Latschengassen und in weiterer Folge stieg jeder „Step by Step“ die schneebedeckten weiten Kehren durch die weiße Rinne zum Hochtal mit der Rinnerhütte (1473m) empor.
. Jeder einzelne Holzstoß wurde hier bunt bemalt, die Eiszapfen blitzen in den Sonnenstrahlen. Welch romantischer Ort für eine verdiente Pause. Gesagt – getan!
Anschließend folgten wir dem zum Teil vereisten klaren Bächlein über den Rinnerboden zum Wildensee. Jedes Mal wieder strahlten meine Augen förmlich bei diesem Anblick. Aber nicht nur meine! Auch Wolferl war scheinbar überwältigt! Ohne Fotoshooting in dieser traumhaften Gegend ging hier gar nichts! Klick, klick, der Verschluss der Kamera lief fast heiß!
So, nun mussten wir aber weiter! Vom Wildensee wanderten wir ein kurzes Stück zurück, wo links der Steig zum Rinnerkogel abzweigt. Stetig ansteigend leitete er bergauf, bis von rechts der direkte, ohne „Umweg“ über den Wildensee, Steig heraufzieht, welchen wir nach rechts, in einem stetem bergauf durch felsigem Gelände zu einer Scharte weiter, aufstiegen. Schlussendlich zog sich der Steig über den Westhang in Serpentinen zum Gipfelkreuz des 2012m hohen Aussichtsberges empor.
Oben angekommen, strich der eisige Wind über die Kuppel hinweg, sodass es mir gleich das Hauberl auf den Kopf riss. Fulminant präsentierte sich die Fernsicht an diesem Tage, so zückten wir unser „Waffen“ und knipsten die umliegende Bergwelt fast zu Tode.
Der Abstieg über die gleiche Route erwies sich als überaus rasant. Nur bei der Rinnerhütte legten wir nochmals eine kurze Pause ein.
Nach etwa 7 ¼ Std. endete dieser Wander-Klassiker beim hinteren Offensse-Parkplatz. Wirklich eine Empfehlung unsererseits! Bei einem wohlverdienten Bierchen in der Spitzvilla, Traunkirchen, fand die deftige Bergtour schlussendlich seinen krönenden Ausklang.
Lg. Wolferl & Wizi