Zwillingspaar über dem Obersten Pasterzenboden

Romariswandkopf 3511m

Die Gipfel des Obersten Pasterzenbodens blieben sehr lange unberührt; mehr als ein halbes Jahrhundert verging nach der ersten Ersteigung des Großglockners im Jahre 1800, bis man sich an die Überquerung dieses weiten Firnkessels wagte und damit auch die Ersteigung der Gipfel rundum eingeleitet wurde. Nach Ersteigung von Johannisberg und Mittlerer Bärenkopf im Jahre 1859, wurde 1868 der Romariswandkopf erstmals erstiegen. Diesem folgten Hohe Riffel und Ödenwinkelschartenkopf (1872). Diese Gipfel, durchwegs 3000er, sind von der Oberwalderhütte auf ihren Normalanstiegen erreichbar. Der zweigipfelige Romariswandkopf befindet sich zwischen Schneewinkelscharte, 3413 m (im NW) und Romariswandsattel, 3426 m (im SO) und ist rundum von Gletschern umgeben. Im Norden der Oberste Pasterzenboden (Schneewinkel), im Süden das Fruschnitzkees und im Westen das Lapperwitzkees. Eine der schönsten Hochtouren der Glocknergruppe, weite Aussicht, besonders auf die zentralen Gletscherbereiche des Gebietes und zum Gr. Wiesbachhorn.

( 9. August 2012 )

Anfahrt: Von Norden via Zell am See, von Süden via Lienz oder Spital an der Drau über die mautpflichtige Großglockner Hochalpenstraße bis zur Parkgarage auf der Franz Josefs Höhe.

Ausgangspunkt: Parkplatz Freiwandeck (2356 m) am Ende der Großglockner-Hochalpenstraße.

 

Vom Parkplatz Franz Josef Höhe auf dem „Gamsgrubenweg“ und den Wasserfallwinkel (Gletscher) zur Oberwalderhütte (2973m). Von hier in einem großen Linksbogen über den Oberen Pasterzenboden, dann zwischen Johannisberg ((3463 m) rechts) und Pasterzenbruch (links) an der Höhenlinie 3100 m in SW-Richtung am Obersten Pasterzenboden weiter zum flachen Schneewinkel. Aus diesem steigt man steil zur breiten Schneewinkelscharte (3413 m) empor. Nun am ausgesetzten blockigem NW-Grat, der sich zuletzt steil aufbaut, auf den NW-Gipfel, danach Abstieg in die Gipfelscharte (3460 m) und steil empor zum Hauptgipfel.

Abstieg: Gleich dem Aufstieg.

Charakter: Anstrengende hochalpine Gletschertour (AD) mit luftigen Felspassagen am NW-Grat (Kat. II). Vorsicht ziemlich spaltenreich! Komplette Hochtourenausrüstung und Helm, sowie hochalpine Kenntnisse zwingend notwendig.

Distanz: insgesamt 20,44 km

Höhenunterschied: bis zur Oberwalderhütte: 693m, Romariswandkopf: zusätzliche 750 m

Gehzeit: Aufstieg Oberwalderhütte: 2,5 Std., Romariswandkopf: 3 – 4 Std., Abstieg: ca. 4,5 Std zurück zum Parkplatz.

Einkehrmöglichkeit: Oberwalderhütte, 2973 m

Parkmöglichkeit: Parkplatz Freiwandeck (2356 m) auf der Franz Josefs Höhe am Ende der mautpflichtigen Großglockner Hochalpenstraße

Tourenplan zum Ausdrucken!
OberwalderHütte (2973m).pdf
Adobe Acrobat Dokument 1.1 MB
Tourenplan zum Ausdrucken!
Romariswandkopf (3511m).pdf
Adobe Acrobat Dokument 961.1 KB

Schon am Vorabend unserer Hochtourenausbildung hatte unsere 6-köpfige Seilschaft in Gemeinschaftsarbeit unser heutiges Ziel, die Romariswandköpfe fixiert. Pünktlich um 7.00 Uhr morgens folgten wir den richtungsweisenden Steinmandln zum Anseilpunkt am Oberen Pasterzenboden. Ordnungsgemäß legte jeder einzelne seinen Sitzgurt an und hängte sich in einem 8m Abstand mit 2 HMS-Karabiner gegengleich beim Gurt ins Seil. Aufgrund der griffigen Schneedecke konnte man sich die Steigeisen heute sparen.