Slowakei
Hohe Tara: Streifzug durch das kleinste Hochgebirge der Welt - Tag 3
Rysy 2503m
Der Rysy (deutsch Meeraugspitze) ist ein Berg an der polnisch-slowakischen Grenze in der Hohen Tatra. Er besitzt drei Gipfel. Der höchste Punkt liegt in der Slowakei und erreicht eine Höhe von 2503 m. Der Nordwestgipfel ist mit 2499,6 m der höchste Berg Polens und gehört damit zur Krone Europas und Krone Polens. Der Südostgipfel erreicht 2473 m. Er ist der einzige hohe Berg der Hohen Tatra, auf dem ein markierter Steig zum Gipfel führt. Und ein kleines Extra gibt es noch obendrein: Bei der Besteigung aus der slowakischen Seite, trifft man auf die einzig richtige Hochgebirgshütte der Tatra, die Chata pod Rysmi, die zumindest in der Hauptsaison geöffnet ist. Sie liegt etwa 1 Stunde unterhalb des Gipfels und wird von Popradske pleso aus täglich mithilfe von Sherpas beliefert. Berühmtberüchtigt über alle Grenzen hinaus ist sie auch noch wegen ihrem schönen bunten Schmuckstück, dem außenliegendem Plumpsklo mit Aussicht, für dessen Besuch man ganze zwei Minuten von der Hütte über eine Moräne kraxeln muss.
( 19. Juli 2019 )
Anfahrt: siehe Google Maps Routenplaner
Ausgangspunkt: Berghotel Popradske pleso 1494m), Alternativzustieg über den breiten markierten Weg von Strbske pleso.
Vom Berghotel Popradske pleso folgt man rechtshaltend ein kurzes Stück der Asphaltstraße bis zur Weggabelung beim Sherpa-Lager bergan. Hier biegt man rechts ab und folgt dem blau markierten breiten Weg Richtung „Rysy“ zuerst im schönen Wald, später durch Latschengassen weiter bergan. In weiterer Folge quert man den Bach Zabi potok über eine Holzbrücke und erreicht die beschilderte Weggabelung Nad Zabim potokom. Neuerlich rechtshaltend zieht der nun rot markierte und steiler ansteigende Steig in unzähligen Serpentinen über die Hochtalstufe Wacherta ins Hochtal Kotlina Zabich plies empor. Vorbei am malerischen Bergsee Velke Zabie pleso (Großer Froschsee) folgt man dem stark frequentierten Pfad ins kleine Hochtal talein, dann in einem Rechtsbogen weiter hinauf über eine gut gesicherte Terrasse und weitere Serpentinen im Blockgestein in den Hochkessel Dolinka pod Vahou mit der über alle Grenzen hinaus bekannten Chata pod Rysmi (Rysyhütte). Von der Hütte führt der Steig in einer knappen Viertelstunde zum aussichtsreichen Sattel Vaha bergan. Hier linkshaltend steigt man zum Südostkamm empor. Man folgt diesem ein kurzes Stück bis der Wegverlauf in die Südseite des Bergkammes abdreht und von dort in leichter Kletterei zum Gipfel hinaufzieht. Abstieg wie Anstieg.
Charakter: Eine ernstzunehmende und konditionsfordernde Bergtour, welche leicht ausgesetzte, mit Ketten und Trittklammern gesicherte Passagen aufweist. Äußerste Vorsicht bei Altschneefelder bis in den Sommer hinein im Bereich des Hochkessels!
Distanz: 12,00 km
Höhenunterschied: 930 m Anstieg, von Strbske pleso 4,95 km und 251 hm mehr!
Gehzeit: Berghotel Popradske Pleso – Chata pod Rysmi ca. 2,5 - 3 Std., Chata pod Rysmi – Rysy ca, 1 Std., Abstieg ca. 2,5 – 3 Std.
Einkehrmöglichkeit: Berghotel Popradske Pleso (1494m), 141 Betten, Tel.: +421 908 761403, +421 910 948160, Mail: recepcia@popradskepleso.sk, Chata pod Rysmi (2250m) (nur in der Hautsaison von 15.06. – 31.10.), 14 Betten, Tel.: +421 52 4422314, Mobil: +421 903 181051 (nur SMS),
Parkmöglichkeit: Gebührenpflichtige Parkplätze in Stary Smokovec genügend vorhanden bzw. Strbske pleso
Am 3. Tag stand die Besteigung des Rysy (2503m) mit Weitermarsch in den polnischen Teil der Tatra auf der Tagesordnung. Aufgrund der schlechten Wetterprognose wurde eine Planänderung notwendig. Wir verzichteten auf den polnischen Teil und beschlossen schon am Vorabend beim Abendessen den Auf- und Abstieg auf gleicher Route samt einer 2. Übernachtung im Berghotel Popradske pleso. Zeitig früh ging es also vom Berghotel über die höchstgelegene Berghütte „Chata pod Rysmi“ (2250m) der Hohen Tatra auf den polnisch/slowakischen Grenzberg und wieder zurück zum Ausgangspunkt. Hier konnte man Europas einzige Sherpa beobachten, wie sie bis zu 120 kg Lebensmittel, Bierfässer bzw. Gasflaschen zur Hütte hochschleppten. Wahnsinn!
Die Bilder zur Tour