Zu jeder Jahreszeit ein purer Genuss!!!
Schartwand 2339m, Eiskogel 2321m & Tauernkogel 2247m
( 08. Juli 2012 )
Anfahrt: Auf der Tauernautobahn (A10) bis zur Ausfahrt Werfen und weiter über Werfenweng zum Parkplatz beim Liftstüberl in Hinterfromm.
Ausgangspunkt: Parkplatz Liftstüberl in Hinterfromm
Vom Parkplatz auf einem breiten Schotterweg Nr. 201 erst flach, dann etwas steiler durch Wald auf freies Almgelände und zuletzt auf dem hölzernen Stufensteig zur Hackelhütte, 1526m. Von hier aus leitet der Steig Nr. 211 in weiteren Kehren über freie Hänge entlang des Latschengürtels in das weite, zur „Tauernscharte (2103m)“ hinaufziehende Kar. Über die originellen Geländepunkte, wie etwa „Jausenstein“, „Tauernschartenloch“ und „Sanatorium“ erreichen wir das große Tor zur riesigen Plateauhochfläche des südlichen Tennengebirges. Wir umgehen den „Napf“ in einem weiten Linksbogen, steigen dann ca. 35 Höhenmeter in eine Senke ab und wandern weiter bis zur Eiskogelgrube (2150m). Hier rechts dem Wandersteig Nr. 211 Richtung Bleikogel folgend, immer leicht ansteigend über das riesige Karstplateau, bis zu einem Steinmännchen das direkt am Wanderweg sich emportürmt. Hier rechts haltend den breiten, durch weitere Steinmännchen gekennzeichneten, schroffen Bergrücken hinauf zum „Gläsernen Gipfelkreuz“ der ca. 2339m hohen „Schartwand“. Der Rückweg führt uns über dieselbe Route wieder retour bis zur Weggabelung „Tauernscharte/Eiskogel“. Hier steigen wir in wenigen Minuten in einen kleinen Sattel hinauf und in einem Linksbogen zum Gipfelkreuz des „Eiskogels (2321m)“. Im Anschluss geht’s wieder zurück zur „Tauernscharte (2103m)“ wo direkt der etwas ausgesetzte Wandersteig hinauf zum Gipfel des „Tauernkogels (2247m)“ führt. Wieder vom Tauernkogel zurück, bringt uns der Steig Nr. 211 via Tauernscharte hinab zur „Dr. Heinrich-Hackl-Hütte (1526m)“ und weiter auf Steig 201 talwärts zum Ausgangspunkt.
Charakter: Lange und konditionsraubende Bergtour auf steinigen und teilweise steilen Bergpfaden inklusive einer kurzen seilversicherten Passage. Trittsicherheit und Schwindelfreiheit von Vorteil.
Distanz: 11,9 km
Höhenunterschied: ca. 1900m mit Gegenanstiegen
Gehzeit: Aufstieg: Parkplatz - Dr. Heinrich-Hackl-Hütte 1 – 1,5 Std., Dr. Heinrich-Hackl-Hütte – Tauernscharte ca. 1 Std., Tauernscharte – Schartwand ca. 1 Std., Schartwand – Eiskogel ca. 1 Std., Eiskogel – Tauernkogel ca. 1 Std., Abstieg: Tauernkogel – Dr. Heinrich-Hackl-Hütte ca. 1 Std., Dr. Heinrich-Hackl-Hütte – Parkplatz ca. 1 Std.
Einkehrmöglichkeit: Dr. Heinrich-Hackl-Hütte (1526m)
Parkmöglichkeit: Ausreichend beim Liftstüberl in Hinterfromm vorhanden.
Längere Zeit war verstrichen … doch diesen Sonntag war es endlich wieder einmal soweit! Unter dem Motto „g’sellig und lustig muas scho sei“ traf sich unsere Wanderfamilie zu einer Tour im Tennengebirge. Na gut, es hatten nicht alle Zeit - jedoch wirklich ALLE bringt man eigentlich fast nie auf einen Nenner, so vermissten wir Angela, Maria, Gabi & auch den Wolfgang. Dafür konnten wir uns über vier Neuzugänge, namens Christa, Sandra, Dieter & Goran freuen. Auch das Wetter würdigte unser Unterfangen und bescherte unserer 9-köpfigen Wandergruppe einen tollen Tag im Tennengebirge.
Vom beinahe restlos überfüllten Parkplatz des Liftstüberl in Hinterfromm bei Werfenweng wanderten wir entlang des Steiges Nr. 201/2 zuerst zum aussichtsreichen Logenplatz der Dr. Heinrich Hackl Hütte bergauf. Schon jetzt am frühen Vormittag, brannte die Sonne regelrecht vom Himmel auf uns herab.
So war die Einkehr bei der Hütte schnell beschlossene Sache!!! Die Einen stärkten sich mit einem Radler, die anderen mit Kaffee, Buttermilch und einer kleinen süßen Gaumenfreude. Der Hüttenwirt berichtete von einer Bergmesse am Eiskogel … und somit war das rege Treiben klare Sache.
Anschließend setzten wir unsere Tour zum einzigen in Österreich befindlichen gläsernen Gipfelkreuz weiter fort. Ihr wisst nicht wo dies steht? Auf der Schartwand (2339m) natürlich!
Ab der Labstelle leitete der Steigverlauf in weiten Serpentinen, anfangs durch Latschengebüsch, dann über Geröll zur Tauernscharte (2013m) empor.
Für mich war es bereits der dritte Besuch in dieser Region, doch jedes Mal beeindruckte mich der von der Scharte sich ausbreitende Panoramablick auf die Bergkulisse aufs Neue. Einfach fantastisch!
Aber nicht nur ich, alle staunten bei diesem Anblick. Genug gestaunt!!! In der Mitte vor uns erhob sich unser Gipfelziel, die Schartwand. Zuerst folgten wir gemütlich dem Steig Nr. 211 in die Eiskogelgrube (2150m) hinab, bevor es zu guter Letzt weglos zum gläsernen Gipfelkreuz der Schartwand empor ging.
Kein Steig, kein Gipfelkreuz – rein gar nichts ist in all den Wanderkarten auszumachen.
Dennoch ziert ein schmuckes Kreuz diesen Gipfel. Ein Dank an dieser Stelle der Fa. Gasperlmair. Nach einer verdienten Rastpause stellten wir uns die Frage: Sollten wir noch einen weiteren Gipfel mitnehmen? Allesamt – klar und deutlich – einer geht noch! So steuerte unser Gruppe geradewegs den mitunter jetzt von der Bergmesse frei gewordenen Eiskogel (2321m) an.
Zuerst hinunter Richtung Eiskogelgrube, dann in einigen Kehren in den Sattel und rechts über den Rücken zum Gipfel des Eiskogels. Auch hier bot sich ein toller Ausblick in die fast unendlich wirkende Bergwelt des Tennengebirges. Aber nicht nur dies! Auch ein atemberaubender Tiefblick auf Werfenweng und den etwa 1300m unter uns liegenden Parkplatz. In westlicher Richtung konnten wir jetzt eine dicke schwarze Wolke ausmachen. Wie eine Walze schob sie sich über die Gipfel in unsere Richtung. Würde sie Regen und Gewitter bringen? Wir waren zuversichtlich und ließen uns die Stimmung keinesfalls vermiesen. Vom Eiskogel ging es erneut bergab in die … richtig! … Eiskogelgrube.
Was nun? Von hier trennten uns weitere 250 Höhenmeter vom dritten Gipfelglück. Sollten wir auch diesen noch schnappen? Wenn man schon auf einer attraktiven Höhe von 2100m ist, so sollte man den Tauernkogel nicht einfach links liegen lassen. Also gut, … und ab nach oben.
Mittlerweile putzten sich auch die Wolken wieder aus und gaben dem strahlend blauen Himmel freie Hand. Alles in allem perfekt. Am Gipfel tummelten sich jede Menge Schafe. Scharze, weiße, weiße mit einem grünen Strich am Rücken und ein … ein … am Rücken ganz grünes Schaf. Sorry, es war mein Wanderkollege Udo. Auch Spaß muss sein!!!
Kurze Rast – ihr wisst schon – Eisgrube, nein bergab zur Tauernscharte und weiter die vielen schottrigen Kehren zur Hütte zurück. Es tummelten sich jede Menge gesellige Wanderer und Pilgerer unter den Sonnenschirmen der Sonnenterrasse. Es war mühsam einen Tisch für uns alle zu ergattern! Die Musi spielte auf und das Hüttenteam verwöhnte uns mit leckerer Grillerei. Auch das eine oder andere Schnapserl erfreute unseren Gaumen. Die Zeit verrann wie im Fluge und es wurde Zeit aufzubrechen. Fröhlich wanderten wir dem Aufstiegsweg zurück zum Parkplatz beim Liftstüberl, wo unsere heutige Tennengebirgs-Tour wieder sein Ende fand. Alles in allem ein perfekter Tag unter Freunden in den Bergen.
Die WB-Wanderfamilie