Mayrwipfl 1736m, Brandleck 1725m, Wagenschartenspitze 1842m & Gamsplan 1902m

Knapp 20 km lang erstreckt sich das Sengsengebirge mit seiner verkarsteten Gipfelreihe als recht einheitlicher Kamm zwischen Steyr im Westen und der Krummen Steyerling im Osten. Es gehört, wie das Hintergebirge, zum Nationalpark Kalkalpen, was bedeutet, daß man die Natur sich selbst überlässt. 165 km2 Urwälder, 1000 Quellen, 180 km unverbaute Bachläufe, 800 Großschmetterlingsarten, 50 Säugetier- und 80 Vogelarten, rund 2000 Blütenpflanzenarten und 3000 verschiedene Pilze bereichern diese Landschaft. Dazu kommen 1000 km markierte Wanderwege auf schroffe Berggipfel und reizvolle Almen. Das Sengsengebirge ist - völlig zu Unrecht! - ein wenig begangener Gebirgszug, vielleicht deshalb, weil die wild abstürzenden Felswände im Süden so unnahbar wirken  und die Anmarschwege von Norden zu seinen Gipfeln verhältnismaßig lang sind.

Vom Parkplatz folgt man der Forststraße, vorbei an der Jagdhütte Rettenbach und über eine Brücke in östliche Richtung talein. Immer der kontinuierlich leicht ansteigenden

Forststraße entlang des Fischbaches folgend erreicht man nach etwa 3,5 km den Mehlboden. Mit unscheinbaren „Steinmandln“ markiert zweigt hier rechter Hand ein alter Jagdsteig ab. Dieser zieht nun durch den steilen Bergwald hinauf zu einer kleinen Scharte mit markanten Felsturm (s’Gassl), von welcher man einen tollen Blick auf den benachbarten Hagler hat. In neuerlichen, teils weiten Kehren leiten die mit blauen Punkten markierten Steigspuren weiter über den steilen, bewaldeten Nordhang hinaus zum Vorderanger, wo sich der weitere Wegverlauf auch etwas verliert. Man hält sich hier in einem Rechtsbogen wiederum Richtung Osten und steuert die verfallene Mayralm an. Nun quert man den Almboden in nördliche Richtung zum bereits sichtbaren Mayrwipfel. Auf etwa 1430 m zeigen die Steigspuren bei einem Steinmandl mit Stock rechts ab und

führen in wenigen Minuten zu zwei weiteren Steinmandln. Immer die Steigspuren im Auge behaltend, wird der Windwurf umgangen und zu guter Letzt zieht der unmarkierte Steig in Serpentinen durch Latschengassen hinauf zum Gipfelkreuz des Mayrwipfels mit herrlicher Aussicht auf das Sengsen- und Hintergebirge, auf die Haller Mauern, das Alpenvorland und das Brandleck, welches wir als nächstes ansteuern. Durch dichte Latschengassen geht es von hier erst einmal einige Höhenmeter bergab und in weiterer Folge bergwärts zum geschmückten Brandleck. Das östliche Sengsengebirge vor Augen folgt man nun gut ausgetretenen Latschengassen in westliche Richtung auf den Giereranger zu. Danach wird das Gelände offener und übersichtlicher, aber der Steigverlauf mehr und mehr

unscheinbarer. In der teils steilen Südflanke hält man sich in Richtung der Wagenschartenspitze, welche man mit einem kleinen Abstecher erklimmen kann. Ansonsten zieht der Wegverlauf etwa 30 bis 40 m unter dem geschmückten Gipfel vorbei direkt in einem leichten Linksbogen auf den Gamsplan zu. Ab hier erleichtern zum Teil rote Ringe die Orientierung. Vom Gamsplan steigt man nordwestlich auf einem gut ausmachbaren Weglein bis zum Aufeinandertreffen mit dem markierten Wanderweg Nr. 463 bergab, welcher vom Hohen Nock herunterzieht. Der Abstieg zum Ausgangspunkt erfolgt daraufhin über den markierten „Budergrabensteig“ (Nr. 463, 25).

Charakter: Sehr schöne Rundwanderung auf größtenteils unmarkierten Pfaden durchs östliche Sengsengebirge. Trittsicherheit, etwas Schwindelfreiheit und gutes Gespür fürs

Gelände erforderlich. Vorsicht bei Nässe und Schnee!

Gehzeit: Parkplatz - Mehlboden ca. 1 Std., Mehlboden – Vorderanger - Mayralm ca. 1,5 Std., Mayralm - Mayrwipfel ca. 1,5 Std., Mayrwipfel - Brandleck ca. 0,5 Std., Brandleck – Gamsplan ca. 2 – 2,5 Std., Gamsplan – Ausgangspunkt ca. 2 – 2,5 Std.

Höhenunterschied: 1449m

Distanz: 16,96 km

Einkehrmöglichkeit: keine

Parkmöglichkeit: Parkplatz bei der Jagdhütte Rettenbach.

Die Bilder der Tour