Ein Aussichtsgipfel "per excelance" in den Ötztaler Alpen
Similaun 3606m
Similaun – welch klangvoller Name in den Ohren jedes Alpinisten und ein Musterbeispiel für den Typus der hohen Ötztaler Gletscherberge. Im Sommer wie im Winter erfreut sich dieser Gipfel bei Hochtourengeher an überaus hoher Beliebtheit. Kein Wunder, denn seine Besteigung von Vent durchs Niedertal und den aussichtsreichen Marzellkamm lässt einfach keine Wünsche offen. Gemeisam mit der Normalroute via Similaunhütte wird daraus eine abwechslungsreiche und empfehlenswerte Rundtour der Extraklasse. Nicht umsonst avancierte der Similaun, nachdem 1834 als erster Hochgipfel der Ötztaler bestiegen, auch zum ersten »Modeberg« in dieser Gegend und wird dies womöglich bleiben, bis sich das leuchtende Eis wegen der Klimaerwärmung einmal endgültig verabschiedet hat.
( 08.-09. September 2012 )
Anfahrt: A12 Inntalautobahn zur Ausfahrt Ötztal, durch das Ötztal
nach Zwieselstein und rechts weiter taleinwärts nach Vent.
Ausgangspunkt: Bergsteigerdorf Vent im hinteren Ötztal (1895m)
Von Vent auf einer als Fahrweg ausgebauten, breiten Trasse südwärts ins Niedertal hinein, wo bereits die Nordwand des Similaun ins Blickfeld kommt. Immer
auf der rechten Seite der Niedertaler Ache sanft ansteigend, nach zwei Drittel-Wegstrecke an der winzigen Schäferhütte (2230 m) vorbei und weiter zur Martin-Busch-Hütte (2501 m, Gepäckstransport zur Hütte um € 6,50 möglich!). Hinter der Hütte geht es auf dem Normalweg entlang des Hinterjochbaches, anfangs bequem mit geringer Steigung im Talgrund, dann steiler werdend auf einer Seitenmoräne des Niederjochferners zur Similaunhütte (3016m) aufwärts. Rechts begleitet einen dabei der kaum vergletscherte Kreuzkamm mit der Kreuzspitze und dem Saykogel, linker Hand der Marzellkamm, über den unser Abstieg zurück zur Hütte führt. Von der Similaunhütte ist bereits der gesamte Gipfelanstieg sehr gut erkennbar. Nach wenigen Minuten im Moränenschutt erreicht man den eher flachen Niederjochferner, der zum Westgrat des Gipfelhanges empor leitet. Nun über Blöcke, Felsen und einer eleganten, teilweise ausgesetzten Firnschneide zum Gipfelkreuz des Similauns. Die Rundtour führt über den Westgrat zurück auf den Niederjochferner und anschließend über eine Spaltenzone nach Norden, direkt auf den Marzellkamm zu. Nun folgt man den Steigspuren über grobes Blockwerk zum höchsten Punkt (3147m) des Kammes, an welchem man mit einem tollem Rückblick auf die Hintere Schwärze (3624m), die Marzellspitze (3500m) und den erst bestiegenen Similaun belohnt wird. Weiter führt der Steigverlauf teilweise in der rechten Flanke, dann wiederum direkt am Kamm zum nordöstlichen Kammende. Von hier steigt man in steilen Serpentinen zur Martin-Busch-Hütte talwärts und wandert gemütlich am bekannten Weg zurück nach Vent.
Charakter: Bei optimalen Verhältnissen eine recht gutmütige Gletschertour (F). Jedoch bei Blankeis kann der scharfe Gipfelgrat allerdings ziemlich heikel sein!
Gute Ausdauer und angesichts der Höhenlage Akklimatisierung erforderlich.
Distanz: insgesamt 33,0 km
Höhenunterschied: 1704m
Gehzeit: Vent – Martin Busch Hütte 2,45 Std., Martin Busch Hütte – Similaunhütte – Similaun 4 - 5 Std., Similaun – Marzellkamm – Martin-Busch-Hütte 3 - 4 Std., zurück zum Ausgangspunkt 2 Std.
Einkehrmöglichkeit: Martin Busch „Samoarhütte“ (2501m), Similaunhütte (3019m)
Parkmöglichkeit: In der Ortschaft Vent bei den Parkplätzen nach der Talstation
vom Stablein Lift - Parkplatz Sektion P 8 für Tourengeher
(gebührenfrei).
Weitere Touren:
Heute möchte ich euch eine grandiose Hochtour in den Ötztaler Alpen vorstellen. Gemeinsam mit Freunden des ÖAV Gmunden machte ich mich „auf den Spuren von Ötzi“ zum Gipfel des Similauns (3606m) auf.