Über den "Stodertaler Klettersteig auf die ...
Spitzmauer 2446m & Weitgrubenkopf 2259m
Der Große Priel ragt als einziger Gipfel im Toten Gebirge über die 2500er Marke hinaus. Dafür gilt seine felsfaltige Nachbarin, die Spitzmauer als die schönste Erhebung des Toten Gebirges. Nicht zu Unrecht wird der interessante Kletterberg von Patrioten auch „Oberösterreichisches Matterhorn“ genannt. Der „Stodertaler-Klettersteig“ auf die Spitzmauer wurde auf Anregung und unter der aktiven Mitarbeit des ehemaligen Hüttenwirtes des Prielschutzhauses, Berg- und Schiführer Karl Antensteiner im Einvernehmen mit dem Herzog von Würthenberg als Grundbesitzer geschaffen. Von Herbst 1987 bis Juni 1988 hat Antensteiner mit sieben Bergfreunden und den Wegwarten der Alpenvereins-Sektion TK Linz in 46 Arbeitstagen diese kühne, aber feine Steiganlage gebaut. In der ca. 200m hohen Felswand, die sehr kompakt ist, wurde eine interessante Linienführung gelegt und 50 Seilanker, 90 Trittbügel und 5 x 50m Stahlseil verbaut. Unterstützt wurde dieses großartige Projekt von der Alpingendarmarie, der OÖ Landesregierung, der Gemeinde und dem Fremdenverkehrsamt von Hinterstoder, dem OÖ Landesverband und dem TK Linz des ÖAV.
( 17. September 2014 )
Anfahrt: Auf der Pyhrnautobahn A9 bis Abfahrt St. Pankraz/Hinterstoder und weiter nach Hinterstoder-Hinterberg/Goierweg.
Ausgangspunkt: Parkplatz in Hinterstoder/Hinterberg - Goierweg
Vom Parkplatz folgt man dem „Salzsteigweg“ Nr. 10, immer rechtshaltend, über eine Brücke, die Krumme Steyr querend in Richtung Polsterstüberl talein. Beim beliebten Ausflugsziel dehnen sich herrliche Wiesenböden, umrahmt von Felswänden von Ostrawitz, Spitzmauer, Großer Priel und der Polstermauer. Wir verfolgen die Forststraße jedoch bis zu einer weiteren Weggabelung in den Wald hinein, an welcher wir uns links Richtung Talstation Materialseilbahn orientieren. Knapp vor der Materialseilbahn zweigt rechts über den Bach der breit ausgetretene „Via Alpina – Steig“ Nr. E4, 01in Richtung Prielschutzhaus ab. Immer mehr ansteigend zieht er fortan in Serpentinen durch den Laubwald zum Klienserwasserfall hinauf. Vorbei am Großen und Kleinen Ofen (Höhlen) zum „Gott-sei-Dank-Bankerl“ und weiter bis zur „Märchenwiese“. Nun nach rechts und stets nahe der Materialseilbahn durch Mischwald zum Prielschutzhaus. Von hier steigt man ca. 120 Höhenmeter in südwestlicher Richtung bis zur Abzweigung Großer Priel aufwärts. Man hält sich rechts direkt auf die Spitzmauer zu und verfolgt den Weitwanderweg Nr. 201, der in die Klinserschlucht, einem Hochtal zwischen Brotfall und Spitzmauer hinaufführt. Begleitet von Schotter und Geröll erreicht man bald die Weggabelung „Stodertaler Klettersteig“ auf 1820m, wo unser Weg nach links abdreht und entlang der gelben Markierungen über Geröll und rasendurchsetzten Fels zum Wandfuß empor führt. Hier beginnt der etwa 200m hohe durchgehend versicherte Klettersteig. Er verläuft von rechts nach links, kurze Querungen wechseln mit beinahe senkrechten Wandstufen. Nach der Steilstufe erreicht man auf etwa 2200m Höhe den Spitzmauerplan, einen ausgedehnten, mit Geröll und Rasen bedeckten Sattel. Von hier geht es in engen Serpentinen weiter über Geröll und kleine Felsstufen auf den geschmückten Gipfel der Spitzmauer. Der Abstieg über den Normalweg führt wiederum hinab in den Spitzmauerplan und entlang des 264er Steigs in südwestliche Richtung zum Maisenbergsattel. Aber auch in diesem Wegabschnitt ist mit leichten Kletterstellen zu rechnen! Vom Sattel geht es steil und geröllig in die „weite Grube“ hinunter, wo daraufhin der Weitgrubenkopf in einem Rechtsbogen zur Klinserscharte hin umgangen wird. Ab der Klinserscharte folgt man dem „Via Alpina – Steig“ Nr. E4, 01 durch die Klinserschlucht zurück zum Prielschutzhaus und eventuell weiter ins Tal zum Ausgangspunkt.
Charakter: Eine hochalpine und landschaftlich großartige Bergtour auf die zweithöchste Erhebung des Toten Gebirges. Lange, stellenweise sehr steile und felsige Steige mit kurzen gesicherten Passagen und Kletterstellen im I. Schwierigkeitsgrat. Der „Stodertaler-Klettersteig“ ist mit 250m Stahlseil versichert und führt teilweise durch senkrechten und ausgesetzten Fels. Klettersteigset & Helm ist empfehlenswert! Vorsicht bei Altschneefeldern im Frühjahr!
Gehzeit: Parkplatz – Prielschutzhaus 2 – 2,5 Std., Prielschutzhaus – Spitzmauer „Stodertaler Klettersteig“ 3 Std., Spitzmauer – Meisenbergsattel – Prielschutzhaus 3- 4 Std., Prielschutzhaus – Ausgangspunkt 1,5 – 2 Std.
Höhenunterschied: 2026m
Distanz: 16,61 km (Parkplatz Hinterstoder – Prielschutzhaus – Spitzmauer – Prielschutzhaus)
Einkehrmöglichkeit: Polsterstüberl, Prielschutzhaus (1420m)
Parkmöglichkeit: Am gebührenpflichtigen Parkplatz in Hinterstoder/Hinterberg/Goier bzw. Schiederweiher ausreichend vorhanden.
Die Bilder zur Tour!