Der Klassiker im Herzen des Reichraminger Hintergebirges
Triftsteig - Hochkogel 1157m - Klausriegel 1059m
Eine ungewöhnliche Landschaft und eine nicht alltägliche Touren-Kombination: Den „klassischen“ Weg ins Reichraminger Hintergebirge, der auf der Trasse und durch viele Tunnels der 1971 eingestellten Reichraminger Waldbahn verläuft. Am „Wendepunkt“ erwartet Sie ein Klettersteig auf den Spuren der Holzknechte – nicht hoch hinaus, sondern tief drunten in der „Großen Schlucht“. Der Triftsteig selbst wurde ursprünglich für die Holztrift auf dem großen Bach angelegt und führte mit Hilfe von Holzstegen durch die enge Schlucht. Reste der ehemaligen Anlage sind noch immer sichtbar.
Sollte man dabei ins Schwitzen kommen: Der Reichramingbach bietet eine wahre Perlenkette herrlicher Tümpel zum Schwimmen und Plantschen!
( 01. Mai 2013 )
Anfahrt: siehe Google Maps Routenplaner
Ausgangspunkt: Parkplatz bei der Nationalpark-Info in Brunnbach, 2 km südlich des Ortes im Plaißatal (520m)
Charakter: Landschaftlich großartiger Steig knapp oberhalb kristallklarem Wasser. Der Triftsteig verläuft in einem stetigen auf und ab entlang des rechten Ufers des großen Baches durch die Schlucht. Er ist teilweise mit Stahlseilen, Trittstiften und Klammern der Kategorie A und B versichert und erfordert alpine Erfahrung und Schwindelfreiheit.
Gehzeit: Parkplatz Plaißatal – Annerlsteg (Einstieg Triftsteig) 2,5 – 3,5 Std., Triftsteig – Schleierfall ca. 1,5 Std., Schleierfall - Hochkogel 2 – 2,5 Std., Hochkogel - Klausriegel - Anlaufalm ca. 30 Min., Anlaufalm - Drei Bilder - Ausgangspunkt ca. 1 - 1,5 Std..
Höhenunterschied: ca. 1395 m
Distanz: ca. 20,83 km
Einkehrmöglichkeit: Anlaufalm (982m)
Parkmöglichkeit: Wanderparkplatz beim Schranken im Plaißatal (520m)
Weitere Touren:
Am Nationalfeiertag nutzten 9 Bergfreunde das perfekte Wanderwetter für die klassische Triftsteig-Runde im Herzen des Reichraminger Hintergebirge. Die bereits traditionelle und abwechslungsreiche Tour startete am kleinen Wanderparkplatz im Plaißatal. Von hier orientierte sich unsere gesellige Wanderrunde entlang der Beschilderung „Kreuzweg“ westlich neben dem Schafgrabens aufwärts. Es gab viel zu erzählen, der Schmäh rannte in vollen Zügen und somit verflog die Zeit wie im Fluge. Auf etwa 810m Seehöhe drehte der 488er ÖAV-Weg schlussendlich in einem Linksbogen nach Süden ab und leite uns in einem leichten Auf und Ab über den Sonnwendkogel zum Stieglboden, von wo uns ein abzweigender Wandersteig entlang des Keixengraben zum Annerlsteg hinunterbrachte. Na ja, immerhin hatten wir jetzt schon gute 2 Stunden Marschzeit in den Beinen. Also vergönnte sich unsere Gruppe erst einmal eine angemessene Pause, bevor wir den imposanteren Teil dieser Tour in Angriff nahmen.
Der „Triftsteig“ - ein leichter Klettersteig der Kat. B, der 2 ½ - 3 km knapp über dem kristallklaren Wasser durch die canyonartige Große Schlucht führt. Man erlebt hier sage und schreibe alle Schönheiten des Nationalparks. Angefangen von spektakulären Schluchten, kleinen Wasserfällen bis hin zu einer beeindruckenden Flora kann man auf diesem einzigartigen Steig alles entdecken. Der Klettersteig erfordert jedoch ein gewisses Maß an Trittsicherheit und selbstverständlich Schwindelfreiheit. Eine detaillierte Wegbeschreibung kann ich mir hier sparen, denn wir folgten einfach dem schmalen, drahtseilversicherten horizontalen Klettersteig durch die mäanderförmige Schlucht.
Nach einem 1-stündigen Kraxelspaß erreichten wir LEIDER den Ausstieg des Klettersteiges. Nun folgten wir der Westbahnstraße nach links zum bekannten Schleierfall weiter. Bereits nach wenigen Metern hieß es: Erreicht!
Klares Wasser sprudelte von oben herab, Kröten leichten in den Tümpeln und die Felsen boten sich als kühlen Rastplatz nur so an. Warum auch wiederstehen? PAUSE! Nebenbei machte ein kleines Fläschchen mit ominösem Inhalt die Runde. „Mineral-Zitrone“!!! Es schmeckte einfach köstlich.
Anschließend begann gleich neben dem Schleierfall der nächste abwechslungsreiche Wegabschnitt unserer Tour durch die Hochschlacht. Steil und schottrig schlängelte sich der Steig in Kehren über den ausgeprägten Grat. Kleine Felstürmchen, der romantische Hochschlachtbach, der immer wieder durch Tümpel und Kaskaden unterbrochen wird prägt im Aufstieg das phänomenale Landschaftsbild. Mal abgesehen man hat vor lauter Schnaufen Zeit sich umzusehen! Auf der linken Seite wird einem ein atemberaubender Tiefblick in die Große Schlucht gewährt. Und dennoch sollte man ständig auf der Hut sein seine Tritte sicher zu setzten, was für unsere Teilnehmer absolut kein Problem darstellte.
Nach einem weiteren flotten Aufstieg erreichte unsere Wandergruppe den saftig grünen Almboden rundum die Anlaufalm. Anstatt diese zielstrebig anzupeilen, marschierten wir nordöstlich entlang der Steigspuren durch den Graben und in einem Linksbogen über den Bergrücken zum Waldrand hinauf. Von hier leitete der deutliche Weg zum aussichtsreichen Hochkogel (1157m) hinauf.
Der Duft des Radlers, des Mostes lag sozusagen schon in der Luft, weshalb die Gipfelrast relativ kurz ausfiel. Im ICE-Tempo ging es daraufhin über den Rücken, den Klausriegel zur idyllischen Anlaufalm (982m) abwärts.
Was gibt es hier nur viel zu erzählen? Gesellige Wirtsleut‘, gute Speis und einen „weltmeisterlichen“ Most – also PROST!
Abschließend verließen wir das Almgelände in östliche Richtung zur Weggabelung bei den „Drei Bilder“ und folgten dem ÖAV-Weg Nr. 490 zum Ausgangspunkt zurück.
Fazit: Eine empfehlenswerte, doch Ausdauer fordernde Rundwanderung mit exzellenten Einlagen eines leichten Klettersteiges im Herzen des Reichraminger Hintergebirges. Ca. 1395 Hm und ca. 20 km Wegstrecke laden zum Wandern ein. EINE ECHTE EMPFEHLUNG!
Lg. Angela, Christa, Barbara, Gerda, Hans, Joachim, Roni, Wolferl & Wizi